Samstag, 22. August 2009

Der Nudelmacher

Heute Abend gabs Nudeln – selbstgemacht von Henry. Und ich durfte zugucken, wie er sie gemacht hat – es war fast magisch!! Wie er aus einer dicken Teigrolle diese haarfeinen Nudeln gezogen hat – einfach genial! Die wurden dann fünf Sekunden gekocht (auf keinen Fall länger, sonst zerfallen sie) und dann nach chinesischer Art in ein Suppenbad und heiß serviert. Es war superlecker!
Gestern (Freitag) bin ich überraschend doch in die Stadt zu Rozine gekommen. Angela kam früher von ihrer Konferenz zurück, konnte deshalb die Kinder übernehmen und zu Jess´ Ballettstunde fahren und mich auf dem Weg dahin bei der Nannyma abliefern (geplant war, dass ich erst heute (Samstag) Morgen her komme, wenn mich die Mains nach Joshs Soccerspiel hier abliefern).

Da Ahmed (der Araber) am Montag wieder nach Hause fliegt, wollte seine ganze (Englisch)Klasse am Freitag noch mal richtig „feiern“ gehen – niergends anders als im „Danger Danger“ und natürlich sollte ich auch dieses Mal wieder mitkommen, hab auch erst „ja“ gesagt und dann später doch wieder abgelehnt, ich war einfach zu müde. Also bin ich zum dritten Mal nicht ins „Danger Danger“ mitgegangen, obwohl es geplant und ich bereits zugesagt hatte. Die höhere Macht scheint schon wieder ihre Finger im Spiel zu haben…
Dafür war ich heute (Samstag) Morgen mit Annatina (dem „Swissgirl“) zum Shoppen verabredet. Ein richtig schöner Mädelsvormittag, mit viel Quatsch, Tratsch und einer ganzen Menge Endorphine (ich muss jetzt so viel Glück tanken, wie möglich. Muss ja wieder für eine ganze Woche reichen).

Gegen 2:30 pm bin ich dann zurück zu Rozine, weil ich dort eigentlich Mit Henry verabredet war, wir wollten irgendeinen Berg hier in der Umgebung angucken gehen (ich hab keine Ahnung, Henry hatte mich gefragt, ob ich mitkommen wollte und alles ist besser als daheim rum zu sitzen, also hab ich „ja“ gesagt). Tja ja aber Pustekuchen: Als ich zurück kam, saß Henry zusammen mit zwei von seinen Kochfreunden am Tisch, jeder mit einem Laptop vor der Nase und haben gezockt. Also hab ich mir gleich meine Handtasche wieder über die Schulter geworfen und wollte zum „Warehouse“. Das ist so etwas ähnliches wie „Real“: Einmal hin, alles drin. Aber die Beschreibung von Rozine war sehr, sehr wage, ich hab mich dreimal verlaufen. Und weil sie gesagt hat, ich soll auf jeden Fall vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein, weil es so gefährlich ist allein und besonders als Mädchen (und Ahmed meinte ganz besonders als blondes Mädchen) draußen unterwegs zu sein. Also hatte ich zusätzlich die ganze Zeit Herzklopfen und bin jedes Mal zusammen gefahren, als ein Auto vorbei kam. Und ich hab jedes Mal die Straßenseite gewechselt, als ein Kerl hinter mir gelaufen ist (klingt ein Bisschen nach Verfolgungswahn, aber sicher ist sicher!). Im vierten Anlauf hab ich das „Warehouse“ jedenfalls gefunden und war ziemlich stolz auf mich, die „gefährliche“ aber vor allem vollkommen blinde Suche erfolgreich beendet zu haben – ganz allein.
Im „Warehouse“ wars dann nicht so spannend, wie ich es mir erhofft hatte und da die Dämmerung schon ziemlich vorangeschritten war, hab ich mich wieder auf den Heimweg gemacht. Auf dem Weg nach Hause hab ich mir noch eine Tüte Trauben geholt (…) und dann bin ich mit gesenktem Kopf, Pferdeschwanz (damit die blonden Haare nicht so auffallen) und schnellen Schrittes Richtung Heimat. Ich hab versucht Niemandem in die Augen zu sehen und dabei Möglichst nicht über meine eigenen Füße zu stolpern und an den richtigen Ecken ab zu biegen. Irgendwie hab ichs dann geschafft, allerdings hab ich für einen sonst 20- Minuten- Weg weitere 20 Minuten länger gebraucht (obwohl ich so schnell gelaufen bin, muss wohl doch ein paar Mal an der falschen Ecke abgebogen sein…).


Dann folgte das Dinner mit selbstgemachten Nudeln chinesischer Art und weil Rozine eben eine Großmutter ist, hat sie auch noch was gekocht, falls die Nudeln nicht reichen. Die haben natürlich gereicht, aber es gab Huhn und einen vegetarischen Auflauf (Ahmed isst aufgrund seiner Religion kein Fleisch). Ich bin jetzt jedenfalls viel zu voll gegessen um doch noch ins „Danger Danger“ zu gehen. Uuups, schon das vierte Mal… Ich hoffe Ahmed nimmt das nicht persönlich…


Gerade hab ich mit Noah geskyped Noah kommt aus Ohio, ist der neue Austauschschüler daheim und meine Ersatz für ein Jahr. Meine Familie hat ihn gerade vom Flughafen abgeholt. Er sah sehr nett aus, mal sehen wie er sich schlägt. Es ist irgendwie seltsam: Er spricht perfekt Englisch und lernt jetzt Deutsch und ich spreche beinahe perfekt Deutsch und lerne jetzt Englisch… Es ist schon Wahnsinn was heutzutage alles möglich ist… Wenn man sich mal die Distanzen vorstellt…


Jetzt folgt noch ein ruhiger Abend und dann eine weiter Nacht bei Rozine und dann werd ich morgen (Sonntag) von den Mains, nachdem sie in der Kirche waren, wieder abgeholt und dann geht’s zurück nach Kokopu – für eine ganze weitere Woche.
Viele, liebe Grüße,
Julia

1 Kommentar:

  1. julialein, wollen wir bald mal skypen???? wie wäre es sonntag oder montag?
    schreib mir mal bitte bei icq :)

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