Donnerstag, 24. September 2009

Fast perfekte Hühner

Das hier haben 15 Hühner in zwei Tagen gelegt:



Es fehlt genau ein Ei um die Reihe zu vervollständigen … schade. Aber ein Ei hat auch einen Pickel :-) Vielleich is das Kunst?
Naja wohl eher nicht, die netten Hennen werden nämlich ausschließlich mit unserem Abfall (also den Essensresten) gefüttert. Sollte dabei ein Genie im Sinne eines Künstlers entstehen, noch dazu in einem Hühnerkopf… Wäre genial, aber nicht unbedingt real. Glaub ich .. Ok lassen wir das.

Morgen (also Freitag) wird Angela 40 und ihr zu ehren schmeißen sie am Samstag eine Riesenparty mit dem Thema „the 80´s“. Darrell und Angela haben mir schon mal ihre Kostüme gezeigt – super schräg und super klasse, dass sie eine Kostümparty geben :)
(Also Angela wird ein knallpinkes T- Shirt unter einem durchsichtigen schwarzen Muskelshirt tragen, dazu Röhrenjeans – sieht absolut furchtbar klasse aus! Und Darrell, fast ein Glatzkopf, wir eine schwarze Langhaarperücke tragen, ich hab so gelacht, als er sie aufgesetzt hat).

Tjaja und dann am Sonntag werd ich den ganzen Tag mit packen beschäftigt sein. Es geht nämlich nicht nur darum, für sechs Tage Klamotten einzupacken… Ich hab nämlich A) nur einen verhältnismäßig kleinen Rucksack und B) keinerlei Hostelerfahrung … Ich weiß, dass mein Bett bezogen sein wird, aber was ist mit Geschirr? Bekomm ich Messer und Gabel und auch einen Teller? Naja, werd ich wohl alles vor Ort erfahren^^ (oder ich bekomm einen besonders schlauen Kommentar *winkmitdemzaunpfahl*). Und dann wird es Montag früh Richtung Rotorua gehen, Montag Abend werden wir in einem Hotel schlafen, irgendwo auf dem Weg zwischen Whangarei und Rotorua und dann am Dienstag im Laufe des Tages in besagtem Städtchen ankommen.
Was, wann, wie und wo weiß ich alles noch nicht, aber es gibt ja diese absolut geniale Erfindung von Touristeninformationen. Mit deren Hilfe und der meines kleinen, gelben, ultraschlauen Büchleins werd ich da wohl alles Sehenswerte und wohl auch alles andere besichtigen können. Ich freu mich schon unheimlich drauf, es wird mein erster „Urlaub“ hier in NZ sein … Ich bin schon total aufgeregt^^

Ich hoffe euch geht’s gut, viele, liebe Grüße,
Julia

Montag, 21. September 2009

Carf Club Day

Mitte Oktober irgendwann gibt es in den Schulen „auf dem Land“ den sogenannten „Carf Club Day“. An diesem Tag bringen alle Kinder, die möchten und sich darauf vorbereitet haben, ein Kälbchen oder ein Lamm mit in die Schule (das Chaos kann man sich ja vorstellen). Vorher müssen sie mit den Tieren Wochenlang trainiert haben – die Aufgabe besteht nämlich darin, einen bestimmten Parcours so schnell wie möglich und natürlich fehlerfrei abzulaufen. Wie das ganze abläuft, ob es sowas wie einen Sieger gibt und wie der Rest des Tages gestaltet ist, kann ich jetzt noch nicht sagen – aber ich darf an dem Tag die ganze Zeit zusehen (…), werde also ausführlich und aus erster Hand berichten können :-)

Weil also unsere Kinder hier auch daran teilnehmen wollen, haben wir seid ungefähr drei Wochen drei kleine Kälbchen (Dylan ist zwar zu jung und geht noch nicht einmal zur Schule, aber wenn die andren jeweils ein „Haustier“ haben dürfen wäre alles andere ungerecht (…)). Bisher haben sie noch nicht angefangen mit den Tieren zu trainieren, ich glaube Angela und Darrell schieben das vor sich her^^ Zur Zeit ist der Plan, dass wir mit dem Training nach Rotorua anfangen (hab ich erzählt, dass ich nächste Woche (da sind hier zwei Wochen Ferien) mit der Familie für sechs Tage nach Rotorua fahre? Mh … Ich glaube, das hab ich glatt vergessen mal zu erwähnen…).








Ich bin schon ziemlich gespannt, wie sich die Kinder schlagen, im Moment sind wir noch am „angewöhnen“. Das heißt so viel wie, dass sie jede freie Minute bei den Kälbern verbringen sollen. Ich hab ein wenig nachgeholfen und locke sie mit Picknicken, Vorlesen und solchen Späßen raus auf die Weide. Diese Weide befindet sich übrigens genau um mein kleines Häuschen herum, ich hab also seit drei Wochen eine Art Wachhund, also eher ein Wachkalb, weil das eine immer anschlägt, sobald sich jemand nähert :-)




Tjaja und weil drei Kälber noch nicht genug sind (die müssen immer morgens und Abends ziemlich aufwendig gefüttert werden) und wohl vor allem weil die derzeitigen erwachsenen Tiere (die zwei Kühe und die drei Schafe) bald im „Freezer“ landen. Dafür wird extra jemand herbestellt und ich hab drum gebeten für den Tag irgendwas in der Stadt erledigen zu dürfen (was Angela lächelnd bejaht hat – natürlich, die müssen mich ja bei Laune halten..). Es wurde sogar eine dritte Gefriertruhe gekauft, extra für die ganzen neuen Steaks und Innereien und mh lecker Kuhherzen – gewachsen und gediehen – noch vor ein paar Stunden vor meiner Tür!!
Die Lämmchen sind sogar noch ein wenig anspruchsvoller als die Kälber, die müssen nämlich viermal täglich gefüttert werden. Das macht dann einmal Morgens und einmal Abends – diese Schichten werden von den Eltern übernommen. Bleibt also noch zweimal während des Tages und ratet, wer das machen darf :-)
Die bekommen aufgewärmte Milch (also Pulver und Wasser) mit der Flasche serviert. Und sie stürzen sich jedesmal drauf, als würde das wirklich schmecken :-)


Meiner Erkältung geht es übrigens immer schlechter, ich glaube sie stirbt bald – dann hab ich das endlich überstanden. Ehrlich das wünsch ich eigentlich niemandem auf der Welt, mit dröhnendem Schädel auf drei Kinder aufzupassen… Und gleichzeitig Englisch mit ihnen sprechen zu müssen :-)

Viele, liebe Grüße,
Julia

Nachtrag

Extra für Omi:


Das hier sind die Unterschriften von Richi McCaw und Anthony Boric auf meinem T-shirt.

Das Beweisfoto mit den starken Jungs und mir zusammen habe ich leider noch nicht. Das hat ja Peter geschossen, weil der Akku in meiner Kamera mit perfektem Timing den Geist aufgegeben hat... Aber wenn ich ihn das nächste Mal sehe, wird die DAtenübertragung hoffentlich klappen - also Geduld Omi :)
Die Geburtstagsfeier gestern (Sonntag) war am Anfang ein ziemlicher Schock für mich^^ Ich bin zur Tür rein und hab fünzehn Chinesen plus "meine" beiden vorgefunden - alle nett plaudernd in ihrer Muttersprache (Das heißt, dass ich dann ja eigentlich gar nicht sagen kann, dass sie nett geplaufert haben... Die hätten sich über sonstwas unterhalten können.). Ich war da vollkommen fehl am Platz. Um irgendwas zu tun zu haben, hab ich dann die Nannyma gesucht, die ich in der Waschküche schließlich gefunden habe. Wir beide waren die einzigen, die englsich sprachen und das blieb auch noch eine ganze Weile so.. Mit steigendem Alkoholpegel (und dabei dachte ich, dass Asiaten kaum Alkohol vertragen - aber das war erst zu weit vorgeschrittener Stunde der Fall...) wurden sie dann annehmlicher, haben sich dann zu uns gesetzt und sogar die Sprache gewechselt. Zum Schluss wurde es dann ein wirklich toller Abend, aber lange habe ich nicht durchgehalten, ich war um neun (und ich hab eine halbe Stunde Weg) schon wieder daheim. Aber zu meiner Verteidigung: Es war Sonntag, ich musste heute wieder früh raus und ich nehme zur Zeit Medikamente, so schlimm ist meine Erkältung - ich will also keinerlei Kommentare hören, von wegen ich "roste ein" oder sowas :P
Soho und jetzt werd ich meinem dröhnenden Schädel ein bisschen Ruhe gönnen und den Bildschirm außer Sichtweite bringen :)
viele, liebe Grüße,
Julia

Freitag, 18. September 2009

Lang lang ist es her ...

... dass ich geschrieben habe, ich weiß. Und ich hab nicht mal ein richtig gutes Argument, warum das so ist… Ich falle jeden Abend tot ins Bett und meine „freien“ Vormittage sind immer so schnell wieder rum, dass ich immer denke „Wo ist denn die Zeit geblieben? Du wolltest noch so viel erledigen und jetzt muss du die Kinder schon wieder abholen…?!“. Die Zeit verfliegt hier wirklich wie im Flug, jetzt bin ich auf den Tag genau schon acht Wochen hier… ganze zwei Monate!!

Die letzten zwei Wochen waren sehr schwierig für mich, weil ich mir selbst ein Ultimatum gesetzt habe, endlich eine sehr wichtige Entscheidung zu treffen: Die, ob ich wechseln möchte oder nicht.
Ich hab mich hier nach wie vor nur wie auf einem Zwischenstopp gefühlt. Es passte einfach so viel nicht, vor allem stimmte die Chemie zwischen den Eltern und mir nicht. Sie sind eine vollkommen andere Natur als ich und das hat mir sehr zu schaffen gemacht. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, je mehr ich meinen Tag aufmerksam verfolgt habe, desto klarer hab ich die Kleinigkeiten mitbekommen, die sich schon verändert haben. Meine allabendliche Tasse Tee im großen Haus, die Zuneigung der Kinder, mein eigenes kleines Häuschen. Und je länger ich hier bin, um so enger wird meine Verbindung mit der Familie. Wir sind nach wie vor sehr verschieden, aber vielleicht macht mich ja gerade das stärker in diesem Jahr. Vielleicht musste ich mal in eine vollkommen gegensätzliche Umgebung kommen. Was auch immer es war, Zufall, Schicksal… Ich hab mich entschieden zu bleiben. Mir bleibt jeder Zeit die Option doch noch zu wechseln, aber im Moment fühl ich mich jeden Tag ein wenig wohler hier.

Am Dienstag war ich in der Kamo High School und hab mal nachgefragt, ob ich dort als Freiwillige irgendwas machen könnte. Angela ist auf die Idee gekommen, weil ich doch eh Lehramt studieren möchte, würde sich das in jeder Bewerbung bestimmt gut anhören, wenn ich einen Schein vorlegen könnte, der angibt, dass ich eine Zeit lang in einer neuseeländischen High School gearbeitet habe. Sie waren extrem überrascht und wussten im ersten Moment überhaupt nicht, was sie mit mir und dem seltsamen Angebot anfangen sollen. Ich habe ihnen meine Telefonnummer dagelassen und sie meinten, sie melden sich im Laufe der Woche. Ich hab bis jetzt nichts von ihnen gehört und sollte es dort nichts werden, dann versuch ich mein Glück in einer anderen High School :-)

Heute war ich wieder mal in der Stadt und tadaaa: Ich hab meinen Wochenendausflug zur Bay of Islands gebucht!! Ich werd am Freitag den 23. Oktober mit dem Bus (das Ticket hat ganze neun Dollar gekostet!) nach Paihia fahren, dort drei Nächte bleiben und am Montag den 26. Oktober wieder zurück kommen. Anlass dafür ist zum Einen, dass die Bay of Islands ein wunderschöner Ort sein soll und dann ist dieser Montag ein Feiertag, also hab ich den ganzen Tag frei (weil Feiertag ja auch „frei“ für die Eltern bedeutet), also ein verlängertes Wochenende.

Auf dem Rückweg bin ich Zeuge einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Maorikindern und Pakehakindern geworden. Alle waren zwischen 12 und 15 Jahre alt und haben sich aufs heftigste beleidigt, wobei die Maoris als „black“ und die Pakeha als „white rabbits“ beschimpft wurden. Ich saß genau zwischen ihnen auf einer Bank. Als sich dann ein „Weißer“ neben mich gesetzt hat, hab ich ihn gefragt, was los ist und er meinte, er verabscheue die Maoris und sie würden ihn genauso hassen. Das wurde dann ganz schön gruselig, weil sie immer aggressiver geworden sind. Irgendwann bin ich einfach aufgestanden und gegangen, die Rufe hab ich noch ewig weit gehört… Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass besonders die jungen Generationen überhaupt keinen Unterschied zwischen Maori und Pakeha machen, dass es außer der Hautfarbe keinen Unterschied mehr gibt. Aber da hab ich mich wohl getäuscht… Oder ich hab heute einfach eine besonders lustiges Trüppchen getroffen^^

Angela und Darrell waren heute in Auckland und haben endlich ein Auto gekauft. Ich habs noch nicht gesehen, sie sind noch auf dem Heimweg, aber es soll ein Fünfsitzer sein… Bin mal gespannt :-)

Morgen ist die Geburtstagsparty von Henry (der Chinese) und Mohammad (der Araber). Mir wurde eine riesen Party mit einem Haufen Chinesen und Arabern prophezeit, mal sehen wie das wird :-)
Ich hab beiden ein Bild gemalt, eine Landschaft von Neuseeland und ein Nachtbild von Neuseeland – zur Zeit das einzige, dass mich mit ihnen verbindet, ich kenn sie ja nicht gerade lang^^ Und Bilder sind sehr leicht, also gut im Koffer mitzunehmen. Ich war also richtig clever, als ich die Geschenke ausgesucht habe :P



Ich bin übrigens richtig erkältet. Keine Ahnung warum… Immerhin wirds Frühling (obwohls in den Nächten immer noch frostet!). Ich hoffe dass ich das morgen in den Griff bekomme. Ich weiß nicht, ob ich die Kinder einen Tag lang mit dröhnendem Schädel aushalte^^
So, jetzt ist es bald Dinnertime und ich muss noch ein paar Mails schreiben :-)
Viele, liebe Grüße,
Julia

Dienstag, 8. September 2009

groß, rot und manuell


Heute hatte ich ein echtes Autoabendteuer. Aber nicht so etwas Banales wie einen Verkehrsunfall, nein: Ich musste heute ein Auto mit manueller Schaltung fahren, auf der verkehrten Seite der Straße! Ich hab schon fast vergessen gehabt, wie man ein Auto fährt, bei dem man selbst die Gänge wechseln muss^^

Und dann auch noch in einem Land, das eigentlich nur aus Bergen und Tälern und engen Kurven besteht … Also Laura, wir kaufen uns auf jeden Fall ein Auto mit Automatik!! Und keine Widerrede von wegen „kein richtiges Autofahren“ – fahr hier erstmal Auto, das ist ne ganze Menge, aber nicht langweilig ;-)

Die Fahrerkabine machte einen so stabilen Eindruck, dass ich mich unglaublich sicher darin gefühlt habe. Dieses Auto ist definitiv eines von der Sorte, die bei einem Zusammenstoß alles andere kaputt bekommen, aber selbst unzerstörbar sind. Hat mich sehr an das Auto von Bella Swan aus „Twilight“ erinnert. Und mein Auto hat sogar die gleiche Farbe^^
Das coole aber war, dass dieses manuelle Auto nicht einfach nur ein manuelles Auto war. Es war so ein Pick Up, wie in McCleod´s Töchter :-) und ein sehr alter noch dazu. Angela hat gesagt, ich soll nach Möglichkeit immer an einem Hang parken, damit ich, sollte der Motor nicht anspringen, einfach die Handbremse lösen und gleich im zweiten Gang anfahren kann (Das war auf dem Land auch nicht das Problem, aber in der Stadt schon eher…).
Apropos Handbremse, die war auch anders, als ich sie bisher kannte: Links vom Lenkrad musste ich einen Hebel praktisch aus dem Motor herausziehen…



Tjaja ansonsten ist hier nicht so viel los… Es wird jeden Tag wärmer, trotz nächtlichen Frosts, das ist wirklich ein seltsames Land. Morgens trage ich immer noch Wollsocken und einen Fleecepullover und ab 12 Uhr mittags tausch ich die dann gegen FlipFlops und T- Shirt … Mal sehen, wie lang es noch braucht, dass ich mich Morgens für den ganzen Tag einkleiden kann und mich nicht mehr ständig umziehen muss. Aber ich will nicht meckern, ich bin dankbar für jeden wärmenden Sonnenstrahl :-)

Viele, liebe Grüße,
Julia

Montag, 7. September 2009

Cookiiiiiieeees!

Heute hab ich das erste Mal mit den Kindern gebacken. Es war eine Belohnung, weil sich heute wirklich alle mal benommen haben. Alles in allem war es ganz lustig, bis auf das, dass natürlich ich die Küche hinterher aufräumen musste. An sich stellt so eine Aufgabe ja kein Problem dar, aber wenn man alles mal drei nehmen muss (Schüsseln, Löffel, etc.), dann kommt doch ein ganzer Haufen Geschirr zusammen (den man natürlich, bevor es in die Spülmaschine geht, von Hand abspülen muss)…




Und es war auch sehr schwierig, mit der Abwesenheit eines Handrührgeräts auszukommen. Hat schon mal jemand versucht Eier und Butter von Hand (oder von Löffel) miteinander zu verbinden? Ist so ziemlich unmöglich (Es sei denn, jemand hat ein wenig mehr Zeit als der Durchschnitt – zu dem ich mich auf jeden Fall zähle.).
Und ich hab ein bisschen Sonnenbrand im Gesicht! Ich nehm mal an, dass ich gestern (Sonntag) bei der Nannyma zu lange in der Sonne gesessen habe. Aber wer konnte denn so etwas auch ahnen?! Der Frühling fängt gerade erst an und nachts haben wir hier immer noch Bodenfrost …

Und das war der heutige Sonnenuntergang :-)
Viele, liebe Grüße,
Julia

Sonntag, 6. September 2009

Vatertag und mein Promierlebnis

Gestern (Samstag) war ich um elf Uhr Morgens mit Peter verabredet. Wir wollten nach Kensington (ein Vorort Whangareis), dort war eine Publicitysache von den All Blacks geplant. Autogramme, Interviews und so weiter. Ich hab mir also ein T- Shirt geschnappt (übrigens das, was ich zu meiner Abschlussparty bekommen habe, mit den tollen Bildern drauf) und bin mit ihm da hin. Dann, es musste ja so kommen, die große Enttäuschung: Die Kapitän Ritchie McCaw und Anthony Boric standen kurz auf der Bühne, haben gewunken und gelächelt, ein paar Worte gesprochen, einen signierten Ball überreicht und dann sind sie wieder verschwunden. Nix mit Autogrammen, nix mit einem gemeinsamen Foto. Obwohl ich kein Fan war und sie da sogar erst zum ersten Mal gesehen habe, war ich total enttäuscht (Schon wieder, manche erinnern sich vielleicht an die Farin- Urlaub- Geschichte in Tokyo!?).
Nun weiterhin war geplant, dass wir ein bisschen shoppen gehen, Peter wollte neue Schuhe kaufen, ich brauchte einzeln verpackte Taschentücher und Käse und Bakon, weil ich vorhatte Kässpätzle für Rozine und ihre Students zu machen. Also sind wir zurück in die Stadt gelaufen, haben an einem wunderbaren Schmuckladen gehalten und dort sage und schreibe eineinhalb Stunden verbracht (man muss allerdings dazu sagen, dass man in diesem Laden alles selbst machen konnte: Ohrringe, Ketten, Armbänder, etc.) und uns mit Geschenken für Schwester, Mutter, Großmutter, Freundin und Freunde eingedeckt (und ich hab mich auch selber eingedeckt…). Als wir dann langsam Hunger bekamen, sind wir eine Straße weiter in einen Subway rein und haben geluncht. Und als wir fertig waren, haben wir unsere Sachen zusammen gepackt, sind raus vor die Tür, um unseren Müll in den dortigen dafür vorgesehen Eimer zu werfen und tja dann liefen zwei Schränke von Männern an uns vorbei, hinein in den Subway. Ich hab glaub ich ganz schön laut nach Luft geschnappt, drei Jugendliche am Nebentisch haben mich ziemlich mitleidig angesehen. Ich hab Peter angeguckt, er hat mich angeguckt und dann haben wir beide zurück in den Landen geguckt: Kein Zweifel, da sind eben Ritchi McCaw und Anthony Boric rein spaziert. Wir haben sie ganz privat erwischt, zwei Männer beim Mittagessen (bzw. auf ihrem Weg dahin). Ich sag euch, mein Herz hat vielleicht geklopft! Meine Knie waren sowas von weich, bisher hab ich so etwas immer von einen oft genutzten Satz in Kitschroman gehalten, aber ich schwöre: Meine Knie waren Wackelpudding!
Allein hätte ich mich zu hundert Prozent nicht getraut, aber zusammen mit Peter bin ich zurück in den Laden, hab mein T- Shirt und einen Stift gezückt und hab einfach drauf los geplappert. So ganz begeistert waren sie natürlich nicht, haben gerade irgendwelche Handynummern ausgetauscht, aber sie haben sofort reagiert, haben ihre Unterschrift auf meinen Stoff gezeichnet (Mister McCaw ist übrigens Linkshänder!) und haben sogar mit jedem von uns ein Foto machen lassen.
Völlig geplättet haben wir den Laden verlassen, sowas von aus dem Häuschen, dass wir so ein Glück hatten. Hätten wir nicht solange in dem Schmuckladen gebraucht oder hätte ich ein wenig schneller gegessen (und nicht so viel erzählt), dann hätten wir sie verpasst… Unser Tag war in jedem Fall gerettet :)

Ansonsten gibt es nicht ganz so spannendes zu erzählen. Anstelle von Ahmed, der ja vor zwei Wochen zurück nach Saudi-Arabien geflogen ist, ist jetzt Mohamad eingezogen. Er ist ebenfalls ein Saudi, spielt Fußball und ist ein Schönling. Aber sehr, sehr freundlich und sein Parfum riecht unglaublich gut^^ Mehr weiß ich noch nicht über ihn (wie alt er ist und ob er zum Beispiel gerne Tanzen geht…), aber ich hab ja Zeit.
Die Spätzle waren ein voller Erfolg, mit der Ausnahme, dass sowohl ich als auch Nannyma vergessen haben, dass Saudis kein Schwein essen und Ham ist Schwein, Mohammad konnte meine deutsche Küche also nicht probieren…
Heute (Sonntag) ist der neuseeländische Vatertag. Ich hab Darrell, meinem HOSTdad, eine Packung Gesalzene Erdnüsse geholt, die isst er für sein Leben gern. Und meinem richtigen Papi hab ich eine Mail geschrieben :)
Außerdem war heute auch allerschönster Sonnenschein, bei immerhin schon 19 Grad (also in der Sonne), ich wurde mit zwei Stunden Verspätung um fünf dann abgeholt. Aber solange konnte ich noch in Ruhe draußen sitzen, die Sonne genießen und eine wunderbare, deutsche Zeitung lesen (Danke Omi!!). Da war mir jeder weitere Minute Verspätung nur recht :)

Liebe Grüße,
Julia


PS.: Leider hat der Akku meiner Kamera dieses Wochenende ganz unerwartet schlapp gemacht, deswegen folgen Bilder und das Beweisfoto später! :)

Dienstag, 1. September 2009

Frühlingsanfang!

Am 1. September (also heute) ist in Neuseeland der kalendarische Frühlingsanfang! Und so fühlt es sich - dem Himmel sei Dank - auch langsam an. Ich hab morgens keine Gänsehaut mehr, wenn ich mich anziehen will und ich renne tagsüber nicht mehr mit drei paar Socken umher.

Tja ansonsten ist hier leider zur Zeit keine Frühlingsstimmung (das heißt, es hat sich gebessert). Ich weiß nicht, wie viele, bzw. wer es mitbekommen hat, aber ich fühl mich hier und in der Familie nicht wirklich wohl. Am Sonntag war ich dann soweit, dass ich beschlossen habe zu wechseln. Keine leichte Entscheidung, da hängen eine Menge Emotionen, Organisation und nicht zuletzt die Gastgeschenke dran (immerhin will man auch bei einer neuen Familie nicht mit leeren Händen dastehen und mit Marmelade aus dem eigenen Land rechnet die dann bestimmt nicht…).
Also hab ich mir eine Liste aufgeschrieben, in der ich alle Probleme aufgelistet (und die Reihenfolge festgelegt) habe. Daneben jeweils ein paar schwierige Vokabeln, die ich dann versucht habe auswendig zu lernen (letztendlich war ich aber so neben der Spur, dass ich diese Vokabeln und sogar viel leichtere vergessen habe). Gestern (Montag) Abend hab ich dann Darrell und Angela zum Gespräch gebeten. Bis dahin war der Abend aber so lustig und entspannt gewesen, wie ich es hier noch nie erlebt habe, das hat es natürlich nicht gerade vereinfacht. Es hat es sogar eher schwieriger gemacht…
Ums kurz zu machen: Sie waren sehr lieb, und als dann ein Wechsel zur Sprache kam, hab ich zwar zugestimmt, dass ich darüber nachgedacht habe, aber im Moment noch weiter machen will. Ich hatte in dem Moment einfach nicht das Gefühl, hier dringend weg zu müssen. Und im Nachhinein muss ich sagen, dass es gut war, dass ich nicht gesagt habe, dass ich gehen möchte. Heute war es auch viel entspannter als sonst, vielleicht sind sie jetzt aufgewacht.
Allerdings wird das das Verhalten der Kinder nicht ändern und sollte sich das nicht ändern, bzw. sich eine Lösung dafür finden, dann werd ich wohl doch nochmal auf einen Wechsel zu sprechen kommen. Die Grundlage dafür habe ich gestern auch gelegt: Sie haben jetzt schon mal davon gehört (also dass ich auch über einen Familienwechsel nachgedacht habe) und werden dann im Falle dessen nicht wie vor den Kopf gestoßen sein, bzw. habe ich ihnen von meiner Seite aus zugesichert, rechtzeitig Bescheid zu geben, dass sie genügend Zeit haben, ein neues Mädchen zu finden und nicht plötzlich ohne Jemanden dastehen (da wären sie hier nämlich echt aufgeschmissen!).
Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken…


Ansonsten geht es mir gut, also keine Sorgen machen ;-)
Liebe Grüße,
Julia