Mittwoch, 23. Dezember 2009

Aufbruch

Morgen ganz early werden wir in den Sommerurlaub fahren: Zwei Wochen Strand. Weihnachten und Silvester. Das wird sowas von seltsam schräg werden, dass meine Haut jetzt schon ganz kribbelig ist =)

Kim und Robert sind total gestresst, alles fertig zu bekommen. Naja also eigentlich ist nur Kim deswegen gestresst – ich glaube Robert schauspielert nur ein bisschen, um Kim auf die Palme zu bringen…

Die Kinder wuseln überall herum und ziehen aus allen gepackten Kisten allerhand interessante Dinge, die ich dann wieder einsammeln gehe. Robert bepackt den Trailer und Kim rennt durch ganze Haus mit verwuschelten Haaren und einem total entsetzten Gesichtsausdruck… Tja, so sieht die Jobverteilung hier aus =) Ich werd mir so eins ins Fäustchen lachen, wenn es morgen in Strömen regnet, dann bleiben wir nämlich Zuhause und verbringen Weihnachten daheim… Naja, aber es steht natürlich außer Frage, dass es regnen wird, an meinem ersten Strand-Weihnachten, richtig? …

Die letzten drei Tage hat Codi hier geschlafen, ich hab ich jetzt also richtig kennenlernen können. Er is total lieb und hat mir (dieses Mal wirklich mir) versprochen, mir das Surfen beizubringen – ojaahhh ich werd den Weihnachtsmorgen auf dem Brett verbringen!!

Ich wünsche euch allen ganz tolle, wunderschöne und besinnliche Weihnachten und einen kantenlosen und guten Rutsch ins neue Jahr!

MERRY CHRISMAS and MERRY HANUKKAH and a very HAPPY NEW YEAR to California! Love from NZ to all of you! =)

Et JOYEUX NOÉL et BONNE ANNÉE! nach Göbrichen, Karutzhöhe und obwohl sie es wohl nicht lesen werden auch ins Elsass =)

Ich denke an euch und es wird mir sehr schwer fallen, Weihnachten nicht Zuhause zu sein…

Eure Julia

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Immer noch kein Alltag

Hier wird’s definitiv nicht langweilig! Kim sagt zwar immer, ich soll mich ja nicht daran gewöhnen, dass hier so viel los ist. Das würde nach Weihnachten nämlich rapide bis zum Nullpunkt abnehmen. Sie meint, sie wären eine ganz langweilige Familie mit DVD- Abenden zu Hause und ohne viel Ausgehen. Aber genau danach hab ich ja gesucht. Jemand, der immer da ist und ich allein entscheiden kann, ob ich abends ausgehe oder mich zu meiner Familie auf die Couch kuschel. Das konnte sie nicht so recht glauben, als ich ihr das gesagt habe. Ich wäre doch 19 und müsste Tag und Nacht nur auf die Piste wollen. Also ich weiß ja nicht, womit die 19 Jährigen hier gefüttert werden, aber ich bin heilfroh, wenn ich mal eine ruhige Minute für mich habe… =)

Hier mal ein paar kleine Einblicke, womit ich neben der Hausarbeit, den Kindern und dem ganzen In-einem-fremden-Land-mit-fremder-Sprache-Ding meine Zeit verbringe:

Meine Versuche, ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen:

Und weil das so gut war, bat Kimm mich, für die Kindergarten- Lehrer jeweils einen Weihnachtsbeutel zu machen. Und aus den paar für die Kindi- teacher wurden schnell eine kleine Million für den und den und den… =)


Wir haben Weihnachtsgeschenke für die Großeltern gebastelt. Erst die kleine Idee (das werden noch Magnete und Baumschmuck) …



und dann wurden wir größenwahnsinnig =)




Heute Abend sind wir zum Dinner bei Kims Taekwondo Gruppe. Dafür hab ich heute zwanzig Crepés mit Apfelfüllung gebacken. Und nebenbei den Haushalt geschmissen =)

Am Wochenende hab ich hier sturmfreie Bude, weil Donkers nach Auckland zu Kims Schwester. Ich konnte leider nicht mitkommen, weil das Haus der Schwester wohl so schon zu überladen ist. Aber das ist voll in Ordnung, ich hab ja den gigantischen Fernseher, geschätzte eine Million DVDs und eine Kammer voll mit Essen =)

Ganz viele liebe Grüße ins immer noch verschneite Deutschland (nach wie vor ein sehr seltsames Gefühl Weihnachten mit Sonne im Gesicht entgegenzublicken),

eure Julia

Sonntag, 13. Dezember 2009

Wochenbericht

Schon über eine Woche ist seit meinem Umzug vergangen und es fühlt sich an, als würde ich schon Jahre hier mit den Donkers leben. In den letzten Tagen habe ich mehr erlebt als in einem ganzen Monat bei den Mains. Aber von ganz vorn:

Montag und Dienstag waren in so fern spektakulär weil ich einen ersten Einblick in den Alltag der Familie bekommen habe. Also nicht abenteuerlich spektakulär sondern interessant und zukunftswichtig spektakulär =)

Am Mittwoch habe ich mich ein letztes Mal mit Franki getroffen. Am Donnerstag ist sie für wenigstens ein Jahr nach Österreich geflogen, ich werde sie also in Neuseeland nicht mehr sehen. Wir haben den Vormittag mit ihrer Schwester Alys und deren Sohn Thomas am Strand verbracht. Bei wunderschönstem Sonnenschein und tiefblauem Wasser 8-) Dann wurde es Zeit für den Abschied und schon war alles vorbei, Franki saß wieder im Auto und ich hab ihre winkende Hand gen Horizont verschwinden sehen. Einziger Trost ist, dass sie noch in Europa sein wird, wenn ich wieder zurück in Deutschland sein werde. Vielleicht plant sie ja einen Abstecher nach Berlin in ihr geschäftiges Leben mit ein…




Am Abend gab es das „End of the year chrismas concert“ in der Schule der Jungs. Das war total klasse gemacht, am Anfang wurde die national anthem gesungen und es folgten Gesangseinlagen aller Altersstufen und ein paar Tänze… Als Überraschung haben sich auch die Lehrer in schillernden Kostümen zu einem Zusammenschnitt der erfolgreichsten ABBA Songs bewegt. Den Abschluss bildete die Verabschiedung des Jahrgangs Sechs zu denen auch Josh (11) gehört. Sie gehen ab Mitte Februar (Anfang des nächsten Schuljahres) auf die Intermediate School.

Am Donnerstag sind wir zu „Chrismas in the park“ gegangen – ein riesen Spektakel das jedes Jahr zur Weihnachtszeit wiederholt wird. Es ist das größte Fest das hier im Northland und wird daher heiß begehrt. Und weil Whangarei die Hauptstadt des Northlands ist, hatten wir das Glück nicht ganz so weit fahren zu müssen, weil wir ja schon hier sind =)


Jedenfalls wird diese Show vom hiesigen Radiosender veranstaltet und wird vom District Council unterstützt, das bedeutet, dass die komplette Show kostenlos ist. Wir sind drei Stunden früher hingefahren, um noch einen Platz zu bekommen und waren tatsächlich früh genug da, sodass wir die ganze Zeit über sehr gut sehen konnten. Das ganze fand auf einer riesigen Wiese statt. Es war eine große Freiluftbühne aufgebaut und drum herum saßen die Zuschauer auf Decken und Campingstühlen und haben das tolle Wetter genossen.

Es war sehr seltsam für mich, all die Weihnachtslieder, die Weihnachtsmützen und das ganze „Weihnachtsgehabe“ im herrlichsten Sonnenschein und so sommerlichen Temperaturen (Ja, es ist inzwischen tatsächlich warm geworden) zu erleben… Es ist wirklich mal eine Erfahrung, Weihnachten mitten im Sommer zu feiern. Eine sehr unwirkliche, aber durchaus sehr interessante Erfahrung…


Am Freitag hatten Tylor (9) und Ella (4) ihren Schwimmunterricht und weil wir viel zu früh dagewesen sind, sind Kim und ich mit den beiden noch in den Spaßbadbereich und ein bisschen mit ihnen im Wasser herumgetobt. Das hat total Spaß gemacht und der Beziehung zwischen mir und den Kindern sehr gut getan. Und auf dem Rückweg hat Kim uns vieren noch ein Eis spendiert.

Auf dem Rückweg haben wir die Kinder Roberts Mum übergebene, sie sollten das Wochnende auf der Farm verbringen (und Josh (11) war die ganze Zeit bei einem Freund).

Gestern (Samstag) war ich mit Kim und Robert letzte Weihnachtseinkäufe erledigen und wir haben auch Tylors Geburtstagsgeschenk gekauft, er wird nächste Woche Samstag neun. Und er bekommt eine Schildkröte plus Zubehör von der ganzen Familie (also sämtliche Onkels und Tanten, Omas und Opas mit eingerechnet) geschenkt.

Am Abend sind Kim und Robert zu einem Dinner gegangen und damit ich nicht so allein bin ist Hayley vorbeigekommen. Hayley ist die älteste Tochter von Roberts Cousin und Kims bester Freundin. Die beiden wohnen in dem Haus, dass ein paar Meter weiter unten auf dem Donker- Hügel steht, sie leben sozusagen „nebenan“. Haley ist sechszehn aber doch schon sehr erwachsen für ihr Alter. Wir hatten einen sehr lustigen Abend zusammen und ich denke ich hab eine gute Freundin in ihr gefunden.

Heute (Sonntag) morgen waren wir drei die ersten Lebensmittel fürs Campen einkaufen. Das war auch total lustig, weil Robert und ich, jeder mit einem Einkaufswagen im Schlepptau, Kim, die eine ellenlange Liste in der Hand hielt, durch den ganzen Laden (der Real- Größe hatte) nachgejagt sind. Das lustige dabei war, dass Kim und Robert sich die ganze Zeit gezankt haben. Kim war viel zu aufgeregt, irgendetwas zu vergessen und Robert hat sich darüber die ganze Zeit köstlich amüsiert und entsprechende Kommentare abgegeben. Gott sei Dank konnte Kim auch über sich selbst lachen, sonst wärs unangenehm geworden… Aber so… Es war unglaublich witzig diesen unglaublich langatmigen Einkauf zu machen, sie haben wirklich das Beste draus gemacht =)

Vielleicht haben ja manche von euch ihren Kommentar gelesen, am Donnerstag vor einer Woche hat Conny mich angeschrieben. Sie ist auch Au- Pair in Whangarei, deutsch und noch ganz frisch hier. Sie durchlebt grad noch die Phase des Was-mach-ich-hier-bloß-ich-will-zurück. Wir haben uns heute getroffen und sind zusammen mit meiner Kiwifamilie zu einem Kindergeburtstag ins Schwimmbad gefahren. Ich glaube es hat ihr gut getan, mal ein neues Gesicht zu sehen, noch dazu eines das auch noch deutsch spricht.


Und so sieht der Sonnenuntergang in meinem neuen Zuhause aus:






So und weils nun wirklich schon sehr spät ist und ich um diese Zeit schon in meiner zweiten Schlafphase stecken sollte, hör ich an dieser Stelle auf und schaffs hoffentlich dieses Mal euch nicht so lange warten zu lassen… Na wir werden sehen, ich will nichts versprechen…

Ganz wunderbare Grüße und ganz viel Wärme und Sonnenschein ins eingeschneite (!!!) Deutschland,

Julia

Montag, 7. Dezember 2009

mein neues Zuhause

Da ja seit dem letzten Eintrag gerade mal 12 Stunden vergangen sind, hat sich hier auch nichts ergeben, über das man berichten könnte. Aber wie versprochen, bin ich mit der Kamera durchs Haus gerannt und hab dokumentiert (Das ist übrigens auch der springende Punkt: Die Fotos haben rein dokumentarischen Charakter, bitte verzeiht mir die furchtbaren Aufnahmen, aber ich hab A) nicht die Möglichkeiten hier und B) scheint draußen nun mal die Sonne und drinnen ist es eben so dunkel…).

Und nur um einen Eindruck zu verschaffen, das war lange noch nicht alles. Es gibt hier so viele Winkel und Türen, die alle hochzuladen würde das Internet hier wahrscheinlich zum kollabieren bringen =)


Die Eingangstür:


Die Eingangshalle (mit Wasserfall(-vorrichtung, im Moment fließt da kein Wasser):




Der „linke“ Flügel, mit dem kleinen Büro (das große befindet sich über der Garage), einer Gästetoilette und dem Zugang zur Garage, sowie einer Terassentür, die zum Spabad (!!!) führt:

Wohnzimmer, Esszimmer (indem aber nie gegessen wird^^) und Küche (Hinter dem Kühlschrank befindet sich die Speisekammer):





















Das Spielzimmer der „Kinder“ (Ich nehm an, dass hier schon so die ein oder andre Party von Kim und Robert geschmissen wurde, der Pooltable ist nicht gerade ein Kinderspielzeug…):





Der Flur mit Treppenaufgang:








Das Badezimmer der Kinder und von mir:





Tylers (9) Zimmer:


Joshuas (11) Zimmer:


Mein Zimmer:





Und mein fantastischer Kleiderschrank =)









Am Ende der Treppe ist Ellas (4) Zimmer. Das Perfekte Gemach einer kleinen Prinzessin

Daneben befindet sich das elterliche Schlafzimmer und ein angrenzendes Badezimmer.







Ein wirklich großes Haus und ich darf alles putzen =) Aber Kim lässt mir da Gott sei Dank alle Freiheiten. Sie ist schon recht penibel, meint aber die ganze Zeit „Ich sei ja erst 19“ – ich hab also eine gute Entschuldigung, sollte es mal nicht in jeder Ecke blitzen und blinken^^

Jetzt werd ich mich um die Wäsche kümmern und danach anfangen Dinner zu kochen, ihr seht, selbst in Neuseeland ist das Alltagsleben nicht sonderlich spektakulär. Wobei… Sommer im Dezember und eine Aussicht, wie sie sonst nur noch der Herr der Ringe hat, das macht sogar die Haushaltsarbeit erträglich :P

Ganz viele, liebe Grüße und eine extra Portion Sonnenschein,

eure Julia

Sonntag, 6. Dezember 2009

Und wieder einmal vielleicht ein bisschen zu viel auf einmal…


… aber was soll ich machen? Wer keine Zeit hat, dem reicht es vielleicht, wenn er weiß: Himmel, ich bin glücklich! Ich hab meine Traumfamilie gefunden und als ob das noch nicht genug wäre, mein neues Zuhause ist auch einfach nur der Wahnsinn. Morgen bin ich ein paar Stunden allein, da werd ich mir nochmal die Kamera schnappen und hier ein bisschen rum fotografieren. Für jetzt muss das reichen:



Es kam so, dass ich nun schon am Freitag eingezogen bin. Kim hat mir gegen sechs geschrieben, dass sie gerade in der Stadt sei und mich doch auf dem Rückweg abholen könne. Und weil die Mains, besonders die Kinder es mir gerade am Freitag nochmal so richtig leicht gemacht haben, zu gehen, hab ich gleich zugesagt (Mit dem Packen bin ich dem Himmel sei Dank schon fertig gewesen.). Eine weitere Bestätigung bekam ich dann nochmal, als ich Angela mitgeteilt habe, dass ich in einer halben Stunde gehen werde – für immer. Sie antwortete mit einem neutralen „okay“.

Dann ging alles sehr schnell, als Kim ankam, hab ich meine sieben Sachen geschnappt, Angela hat überraschend ihre Hilfe angeboten, mir beim Schleppen zu helfen, und wir haben alles im Auto verladen (war ja nun doch ein bisschen mehr als nur ein Koffer, Rucksack und Handtasche). Und dann hat Joshua angefangen zu weinen. Derselbe Joshua, der am Montag noch freudestrahlend verkündet hat, sich unglaublich aufs Wochenende zu freuen, weil ich dann weg und das neue Au- Pair da wäre. Weil er geweint hat, hat Angela auch angefangen zu weinen (Das weiß ich, weil sie mir später am Abend noch eine SMS geschrieben hat „Sie hätte die Angewohnheit zu weinen, wenn sie Kinder weinen sieht. Aber die Kinder wären wieder ok, ich soll mir keine Sorgen machen (…)). Ich hab eigentlich gar nichts gefühlt… Jess hat auch angefangen zu weinen und mir noch ein kleines Plüschschaf geschenkt (Joshua: „Das kannst du dann zurück geben, wenn du uns besuchen kommst!“) und dann saß ich auch schon im Auto und bin in mein neues Leben gefahren.

Es war von der ersten Minute an einfach nur Klasse. Kim, Ella (4) und Tylor (9) hatten sich DVDs ausgeliehen, weil man an einem Freitagabend gemütlich vor dem Fernseher sitzt und Filme anschaut. Dazu eine Tasse Tee und Snacks. Joshua (11) war bei einem Freund und Robert geschäftlich in Auckland. Das Schönste an diesem Abend war, dass Tylor von Anfang an auf mich zugekommen ist. Er wollte, dass ich beim Filmgucken neben ihm sitze und im Laufe des ersten Films ist er immer näher ran gerückt und irgendwann endeten wir Arm in Arm unter einer Decke. Er ist total verschmust, was mir wahrscheinlich helfen wird, die Abwesenheit meiner Familie zu verkraften. Auch Kim nimmt mich immer mal wieder in den Arm, es ist einfach total toll. Ich fühl mich sehr geborgen hier.

Am Samstag hatte Ella ihren Ballettunterricht, danach bin ich mit Kim Lebensmittel einkaufen gegangen (400 Dollar!) und dann wieder heim. Kim und ich haben dann versucht, das neue Trampolin der Kinder aufzubauen. Das war ein bisschen „tricky“, weil die Anleitung nicht ganz mit dem vorhandenen Material übereingestimmt hat. Das Gerüst stand sehr schnell, aber die Matte drum herum hat uns zum Verzweifeln gebracht. Letztendlich haben wirs irgendwie hinbekommen und es wurde am Abend gleich von den Kindern und Robert eingeweiht:




Ich hab angefangen auszupacken, was ein echter Kraftakt geworden ist, ich wusste gar nicht, dass ich soviel eingepackt hatte… Am Abend hab ich bei Alys (der Ballettlehrerin) babygesittet (Thomas (6) und Tobias (9), zwei ganz tolle Jungs) und dann da auch geschlafen, weil sie irgendwann mitten in der Nacht heim gekommen sind (Ich habs verschlafen). Irgendwann am Sonntagmittag haben mich Kim, Robert, Ella und Tylor abgeholt und wir sind zu Joshuas Freund gefahren, um auch den letzten einzuladen. Wieder daheim hab ich angefangen Dinner zu kochen (Kässpätzle!) und Kim und Robert haben den Weihnachtsbaum aufgebaut (Jep, der is nich echt) und geschmückt. Das sieht so richtig seltsam aus, der Weihnachtsbaum und drum herum ist Sommer.




Irgendwann zwischendurch ist Cody vorbeigekommen. Cody ist der älteste Sohn von Kim(19), ist vor einem Monat ausgezogen (ich wohn jetzt in seinem Zimmer) und lebt jetzt bei seinem Vater in der Stadt. Er ist ganz nett, aber ich hab nicht mehr Worte als „Hallo“ und „Tschüss“ mit ihm gewechselt – kann das also nicht einschätzen =)

Er wird auch mitkommen zum Weihnachtscampen. Die ganze Familie fährt über Weihnachten und Silvester an den Strand campen (wie so ziemlich jeder zweite Kiwi hier) und sie werden mich mitnehmen. Und Cody hat versprochen, mir dort das Surfen beizubringen!!!

Heute hab ich mich von Kim in die Stadt fahren lassen, um mich um einen Job zu kümmern. Es war leider sehr ernüchternd, aber damit hätte ich rechnen sollen, weil ich halt keinerlei Erfahrung im gastronomischen Bereich habe. Weil zur Zeit sehr viele Backpacker auf Jobsuche sind, haben all die Cafés und Bars eine große Auswahl und nehmen selbstverständlich lieber die, die Erfahrung mitbringen.

Aber Kim war total Klasse. Als sie mich wieder eingesammelt hat meinte sie, dass sie bei all ihren Freundinnen verbreitet hat, dass sie ein Au- pair daheim zu sitzen hat, dass nur zu gern babysitten würde. Und weil über die Weihnachtszeit jeder Haushalt super beschäftigt ist und zu einem Dinner nach dem anderen eingeladen ist, werd ich wahrscheinlich schon bald das erste Angebot bekommen, laut Kim. Drückt mir die Daumen, dass es klappt, ohne Geld würde ich zwar trotzdem überleben, aber Spaß machts dann nicht mehr =)

Morgen wird Kim den ersten Tag in der Woche arbeiten sein und ich werd meinen ersten Job zu tun bekommen (Wischen). Mal sehen wie ich mich schlage, das Haus ist nämlich riesig … Na wir werden sehen =)

Ganz viele und ganz wunderbare Grüße aus Neuseeland,

eure überglückliche und sehr erleichterte Julia :-)

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Good By, Roydon Dr!


So, meine Koffer sind gepackt, mein Häuschen gesäubert und die Nerven angespannt. Die letzten vier Tage war ich hin- und hergerissen zwischen Vorfreude und Angst, die richtige Entscheidung getroffen zu haben(also familientechnisch, natürlich war es die richtige Entscheidung die Drachenfamilie zu verlassen). Und ein ganz kleines Bisschen Wehmut war auch dabei. Immer mal wieder gab es Momente, wo ich doch tatsächlich gedacht habe „Ja, das wirst vielleicht vermissen…“, aber nur ein paar. Und heute waren die Kinder wirklich der Horror, alle drei, ohne Ausnahme – dem Himmel sei Dank! Sonst würde es mir wahrscheinlich doch noch schwer fallen, hier alles zurück zu lassen. Aber so… So konnte ich mich mit dem Gedanken trösten „Noch drei Tage… Noch zwei Tage… Noch einen Tag… In 24 Stunden wachst du in einem anderen Bett auf!“. Das hat geholfen =)

Seit einer Woche bin ich schon am Packen und vollkommen verzweifelt. Dieses Mal musste ich ja noch nicht aufs Gewicht achten und hab munter drauflos gestopft. Hat trotzdem nicht alles gepasst. Ich werde mit einem Koffer, meinem Rucksack und zwei Handtaschen umziehen. Wie das dann werden soll, wenn ich aufs Gewicht achten muss, weiß ich noch nicht… Omi, Mutti, wehe ihr bringt mehr als eine Hose und zwei T- Shirts mit >:-/ (Nein ach quatsch, wenn ihr mehr zum Anziehen braucht, dann schicken wir nach eurem Urlaub einfach nur die Koffer wieder zurück und lassen euch hier, was haltet ihr davon?)

Morgen (Samstag) gegen zehn Uhr morgens wird Angela mich im Town Basin absetzten und eine Dreiviertelstunde später wird Kim mich dort abholen. Ich hab diesen großen Zeitabstand organisiert, weil ich nicht möchte, dass sich die beiden Hostmums kennenlernen, jedenfalls nicht so, und mir fällt es dann hoffentlich leichter, mit dem Kapitel „Main“ abzuschließen. Ein sauberer Schnitt, keine Fransen, kein Ausleiern.

Als Gastgeschenk muss ein großer Blumenstrauß herhalten, Wein und Spielzeug aus Neuseeland können sie sich auch selbst holen und Blumen passen immer. Das Schade daran ist bloß, dass die Neuseeländer ihre Blumen immer mit dem Einwickelpapier in die Vase stellen. Das ist zwar immer den Farben des Straußes angepasst, aber der Grund, Blumen ins Haus zu holen, ist doch, dass man sich die Natur ins Haus holt. Wozu sie also hinter buntem Papier verstecken? Na mal sehen wie die neue Familie tickt… =)





So, jetzt werd ich noch zu Ende packen und dann die Kinder ein letztes Mal von der Schule abholen. Seis drum, es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass man weggeht und doch nicht weggeht… Ich hoffe das Schicksaal weiß, warum es mich in Whangarei gelassen hat. Vielleicht weil ich nicht weiß, wie man den Namen im Link ändert^^

Ich weiß noch nicht, wie meine Lage bezüglich Internet im neuen Heim aussieht, deswegen weiß ich nicht, wie schnell ich den ersten Bericht abliefern kann… Nur so als Vorwarnung ;-)

Viele, liebe Grüße,

Julia