Freitag, 30. Oktober 2009

Powercut

Gestern war hier Stromausfall. Und so ein Stromausfall versetzt einem, wenn man in der Mitte vom Nirgendwo lebt, in das Mittelalter zurück. Wir haben doch tatsächlich einen Eimer Wasser aus einem Brunnen geschöpft, um erstmal über die Runden zu kommen :-)

Naja, aber so hart wars dann doch nicht, nach zweieinhalb Stunden war alles behoben und der Alltag konnte wieder in geregelte Bahnen zurück finden. Bei Stromausfall werden nämlich alle Schulkinder wieder heim geschickt, weil man ja die Toiletten nicht spülen kann. Aber nach besagten zweieinhalb Stunden hat Darrell (der hat gerade eine frei Übergangswoche zwischen zwei Jobs) die Kinder wieder in die Schule gefahren. Am Abend haben wir dann in den Nachrichten gesehen, dass ein Kran mit einem Container gegen den Haupstrommast gekracht ist. Unglücklicherweise gibt es auf der ganzen Nordinsel leider nur zwei von diesen Hauptstrommasten und so wurde die komplette nördliche Hälfte der Nordinsel für ein paar Stunden ein paar Jahrhunderte zurück versetzt.

Am Donnerstag war ich dann endlich mal beim Soccer. Hier hat ja jetzt die Sommerpause angefangen und da wird kein Fußball im üblichen Sinne gespielt. Um die heißen Monate zu überbrücken, wurde das 5-a-site erfunden. Das bedeutet, dass eben nur fünf in einem Team auf einem verkleinerten Feld spielen. Und am Donnerstag ging die Saison dafür los. Ich bin also dort auf den Platz (nachdem ich mich tausendmal verfahren habe natürlich) und dort herrschte ein riesiges Chaos. Hunderte von Menschen wimmelten sich dort, ich hab mich richtig erschreckt. Aber dann war alles ganz leicht. Ich bin zu drei Frauen hingegangen, die alle dieselben Jacken anhatten (ein eindeutiger Beweis dafür, dass die hier was zu sagen haben, dachte ich) und die haben mich dann auch gleich über den halben Platz geschleppt, nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte. Ich dachte ja, dass ich vielleicht ein Problemfall werden könnte. Ich meine, ich hab 15 Jahre lang Ballettgetanzt und noch nicht einmal richtiges Fußball. Und naja außer, dass das Runde ins Eckige muss, kenn ich auch keine Regeln :-)

Naja, aber ich hab wohl mal wieder mein Lächeln unterschätzt :D Das Team, dass angesprochen wurde, hat gleich zugestimmt. Dazu muss man sagen, dieses 5-a-site ist in drei Kategorien unterteilt: Social, Demi- social und Frauen gegen Frauen und Männer gegen Männer. Bei der ersten Kategorie geht es ausschließlich um den Spaß. Dort spielen dann so Leute wie ich, die keine Ahnung haben, oder einfach nur ein bisschen Bolzen und Kicken wollen (also die ideale Gruppe für mich). In der zweiten Gruppe geht es dann schon ein bisschen ernster um Regeln und solchen Kram, da spielen dann auch die mit, die das ganze restliche Jahr über auch in einem Team spielen und eben schon ein bisschen (oder auch ein bisschen mehr) was können. Und naja in der dritten Gruppe spielen eigentlich genau die gleichen Leute, nur dass da dann eben nur reine Frauen- und reine Männermanschaften gebildet werden dürfen und dort treten eben auch nur Frauen gegen Frauen und Männer gegen Männer an.

Und in der ersten Gruppe werd ich mich jetzt mal ein paar Mal ausprobieren und ehraus finden, ob Fußball etwas für mich ist.. Ich halt euch auf dem Laufenden :-)

Gleich werd ich nochmal mit Sean weggehen. Er bekommt also so etwas wie eine zweite Chance :-)

Dafür hab ich aber mit der Nannyma geregelt, dass ich bei ihr schlafen kann. Ich bin also absolut auf der sicheren Seite dieses Mal und absolut gespannt wie es wird.. Irgendein Pärchengeburtstag von ein paar Freunden von ihm.. Mal schaun :-)

Naja und dass ich mich so selten melde… Also das liegt daran, dass hier nix mehr passiert. Es hat sich eine Routine eingeschlichen, die für jede Beziehung tödlich wäre und naja genauso etwas passiert anscheinend gerade zwischen mir und meinem Blog… Deswegen habe ich mir fest vorgenommen, wieder über Neuseeland und die Menschen hier, die Eigenarten und Besonderheiten und alles andere, was mir irgendwie „strange“ vorkommt, zu berichten :-)

So und weil ich jetzt los muss, muss ich auch schon aufhören.

Viele, liebe Grüße,

Julia

Ach so und PS.: Seit der Zeitverschiebung leb ich übrigens ganze 12 Stunden in der Zukunft. jetzt ist so richtig alles einmal auf die andere Hälfte der Weltkugel… :-)

Montag, 26. Oktober 2009

Paihia

Am Freitag setzte Darrell mich um 6:45 pm in Whangarei am Busbahnhof ab, dort sollte mein Bus um 6:50 pm ankommen und mich abholen. Um 7:00 pm hab ich eine SMS bekommen, dass der Bus Verspätung hat und der Fahrer die Verzögerung durch schnelleres Fahren aufzuholen versucht. Sage und schreibe eineinhalb Stunden später kam er dann endlich um die Kurve gecruised, da war es dann also bereits 9:30 pm (übrigens hatte mir mein Hostel am Telefon mitgeteilt, dass sie um 8 zumachen, aber es würde freundlicherweise jemand auf mich warten (aber da war noch die Rede von 10 Minuten gewesen)). Vollkommen durchgefroren und total müde, weil ich mich nirgendwo hinsetzten konnte, bin ich also endlich in den Bus gestiegen. Die Fahrt war der absolute Horror: Der Fahrer hat nach wie vor versucht durch schnelleres Fahren die verlorene Zeit wieder reinzuholen, ist also ohne zu bremsen (zumindest war davon nichts zu merken) um die Kurven, von denen es hier ja nicht gerade wenige gibt. Ich bin wirklich ans Autofahren gewöhnt, gehöre Gott sei Dank zu denjenigen, die während der Fahrt lesen, Filme gucken und sonstigen Blödsinn machen können, ohne dass ihnen schlecht wird. Aber diese Fahrt hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht..
Vollkommen verspätet und wie einmal durch den Fleischwolf gepresst hat der Busfahrer mich und noch ein anderes Mädchen schließlich in Paihia in der Straße mit all den Shops, Bars und Hostels rausgeschmissen. Er dachte wohl, er hätte uns einen Gefallen getan, aber genau unser Hostel (wir hatten zufällig im gleichen gebucht) befand sich nicht dort. Im nächsten Supermarkt haben wir uns dann ein Taxi bestellt, wir wären beide zu müde gewesen, auch nur bis ans Ende der Straße zu laufen. Das Taxi war auch sofort da, hat uns zwei Kilometer weit gefahren und uns sieben Dollar gekostet – das war wirklich ein Segen. Im Hostel hat uns dann die Managerin empfangen. Kay ist eine robuste Lady in den Fünfzigern und erst da habe ich mitbekommen, dass es sich bei dem Typ, mit dem ich am Telefon gesprochen hatte, um besagte Frau handelte. Ehrlich, ihr wollte ich nicht in der Nacht begegnen, sie war irgendwie gruselig.. Hat uns dann aber doch noch eingecheckt, uns kurz rumgeführt und dann allein gelassen. Ich bin in ein Zimmer mit noch vier anderen Mädchen gekommen, die alle sehr nett waren (davon zwei Deutsch – ehrlich, irgendwie muss NZ in Deutschland einen Boom erlebt haben, den ich nicht mitbekommen habe. Man trifft hier an jeder Ecke auf Deutsche, auf Deutsche jeden Alters!). Fix und alle bin ich aber gleich ins Bett gesunken, die Kraft sich noch lange auszutauschen hatte ich einfach nicht mehr.

Am Samstag bin ich um acht irgendwann aufgestanden, hab mich langsam angezogen, ganz gemächlich gefrühstückt, meine Sachen zusammen gepackt und wollte dann in die Stadt zur Touristeninformation, um meinen Aufenthalt zu planen. Dass man hier aber nichts planen kann, sollte mir inzwischen eigentlich bewusst sein. Kaum bin ich die Treppe runter und an der Rezeption vorbei, kam Kay aus einem Nebenzimmer geschossen. Wo ich denn solange geblieben wäre, sie hätte mir gestern Abend doch gesagt, ich soll mich ganz früh bei ihr melden, damit sie mir helfen kann, was passendes raus zu suchen … Mh, okay, hab ich gedacht, lass sie mal schimpfen, sie will dir ja nur helfen. Ich hab ihr also erklärt, dass ich gestern Abend verhältnismäßig spät ins Bett kam und dass acht Uhr nicht sehr spät für einen Urlaubstag ist und so weiter, aber sie hat mir gar nicht zugehört. Sie hatte schon angefangen allerhand Prospekte zusammen zu sammeln und sich vor mir aufzubauen (Himmel, die hatte wirklich etwas animalisches an sich, die Frau… Wirklich zum fürchten!). Sie pickte einen Prospekt heraus und meinte, das wäre etwas für mich: Eine Segelfahrt auf einem Katamaran, bei dem man mit Delfinen schwimmt und auf Roberton Island luncht. Roberton Island ist eine Inse,l vor der James Cook zu seiner Zeit mal auf einen Felsen aufgelaufen ist, weil er dachte, der Felsen sei ein Wal (naja, immerhin ist er ja doch noch berühmt geworden…). Naja und heute sind beide Enden der Insel in privatem Besitz (jep, genau!) und das Mittelstück gehört der Regierung und dort würden wir eine Mittagspause einlegen.
Das klang alles super genial, aber ich bin ja schon mal mit Delfinen geschwommen und wollte die Tour vom Preis abhängig machen. Naja und der war dann doch recht stolz: 105 Dollar (also um die 52 Euro). Naja, aber A) sprach das Wetter (strahlend blauer Himmel und die Sonne in ihrer schönsten Pracht) dafür und B) Hey! Ich konnte mit Delfinen schwimmen! Is doch piepegal, ob ich das schon mal gemacht habe oder nicht! Naja und Kay hat ihr übriges getan, sie wollte mich in jedem Fall auf dem Boot haben, und zu so einer Frau kann man nicht nein sagen.. Ich hab also mit dem Kopf genickt und als sie gesehen hat, dass sie gewonnen hatte, fing sie gleich wieder an zu schimpfen, ich soll mich doch beeilen, das Boot fährt in 20 Minuten los und ich würde 15 Minuten bis zum Hafen brauchen. Na klasse. Schon wieder Stress, dabei war ich doch eigentlich hier um mich zu erholen. Und diese Kay, also ehrlich. ICH bin der Gast und BEZAHLE sie, da darf die doch nicht mit mir schimpfen!
Das hab ich ihr aber natürlich nicht gesagt, sondern mich brav beeilt. Ich musste nochmal rauf und Handtuch und Badesachen holen. Das hätte sie mir wahrscheinlich auch wieder ausgeredet, wenn ich nicht eine so super schnelle Treppen-rauf-Läuferin wäre :-)
Ich hab mir also Handtuch und Bikini geschnappt, bin die Treppe wieder runter gespurtet, an Kay vorbei aus dem Hostel raus und dann die lange Straße am Meer entlang bis ich irgendwann den Hafen erreicht hatte. Auch ohne meinen Rucksack wäre ich nach diesem Sprint erschöpft gewesen, aber mit ihm … Ich hab meine Lunge bis zum letzten Bläschen gespürt!
Im Hafen bin ich auch prompt erstmal aufs falsche Schiff raufgelaufen. Die haben mir dann gesagt, dass ich genau ans andere Ende muss – ehrlich irgendwer hatte an dem Tag etwas gegen mich… Ich bin also wieder los gerannt und dann am richtigen Schiff angekommen. Es waren auch schon alle da, man hat nur noch auf mich gewartet (oje, Asche auf mein Haupt, dass ich ausgeschlafen hatte…).
Nach einer kurzen Einführung, wie man die Schwimmwesten im Notfall anzuziehen hat, sind wir dann losgeschippert. Erst rüber nach Russel, um noch ein paar Leute abzuholen und dann würde es losgehen. Die Fahrt an sich war echt toll. Das Boot war ziemlich neu und ganz hübsch eingerichtet. Vorne waren zwei Netze über die Füße des Katamarans gespannt, auf denen man sitzen konnte (allerdings spritze einem dann von unten das Wasser nass, nicht so angenehm) und der Fahrtwind blies einem ins Gesicht. Dann gab es einen windgeschützten Mittelteil und dann das Heck.


Nach relativ kurzer Fahrtzeit (also nachdem wir dann in Russel wieder abgelegt hatten) trafen wir auch schon die erste Delfingruppe. Es gab große Ahs und Ohs. Und die Tiere waren sogar richtig gut drauf: Nachdem sie ein paar Mal ihre typische Welle geschwommen sind (also aus dem Wasser und wieder ins Wasser), sind sie immer übermütiger im Wasser herum gesprungen.









„Leider“ waren in der Gruppe aber Babys dabei und deswegen konnten wir nicht zu ihnen ins Wasser. Es ist gesetzlich verboten, mit einer Herde zu schwimmen, in der drei Jahre und jüngere Tiere dabei sind. Wir sind also weitergefahren und haben die Sonne genossen, die Landschaft und uns von der Crew (ein alter Mann, ein junger Mann und die Chefin) alles Mögliche über jeden Stein und Felsen erklären lassen. Nach zwei Stunden sind wir dann an der Insel angekommen. Dort haben wir angelegt und jeder der wollte, konnte an Land schwimmen. Der Rest und alle Taschen wurden mit dem Schlauchboot gebracht. Ich bin nicht geschwommen, hab mir aber Schnorchelzeug und Schwimmanzug mitgenommen. Am Strand angekommen hab ich mich auch gleich umgezogen und bin ins Wasser, ehe ich es mir anders überlegt hätte. Das Wasser war eiskalt (12°C!!), aber ich habs geschafft und bin wirklich ganz rein. Der Anzug hat mich einigermaßen warm gehalten, zumindest so weit, dass ich nicht mit den Zähnen klappern musste. Aber nach einer halben Stunde hab ich von der Kälte solche Kopfschmerzen bekommen, dass ich abgebrochen habe. So viel gab es auch nicht zu sehen, alles war braun und grau und die paar Fische, die da waren, waren schwarz, dick und langweilig.










An Land haben sie uns eine Stunde gegeben, eine halbe war also schon um. Es gab noch einen Aussichtspunkt auf dem Berg und weil man ja viel bezahlt hat und nichts besseres zu tun hatte, bin ich mit einer anderen Deutschen (die älter und ein wenig grummelig war) und einer Polin (die aussah wie eine Spanierin) die endlosen Stufen und Pfade hochgelaufen. Als ich dachte, ich müsse jeden Augenblick zusammenbrechen, hat sich der Dschungel vor uns gelichtet und eine Plattform freigegeben, die wirklich eine fantastische Aussicht ermöglichte.










Als unsere Haare getrocknet und unsere Kameras um hundert Bilder reicher waren, sind wir wieder runter zum Strand und gerade rechtzeitig angekommen, um im Schlauchboot wieder rüber zu fahren. Dort wartete schon ein BBQ Lunch auf uns und eine Weile war es ganz still auf dem Schiff :-)
Nach einer weiteren Stunde haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Unterwegs sind wir auf eine zweite Delfingruppe gestoßen, aber auch hier waren ganz junge Tiere dabei, sodass wir nicht reindurften. Letztendlich war ich auch ganz froh darüber, dass mir die Entscheidung abgenommen wurde. Ich wollte nicht wirklich nochmal ins Wasser, ich war definitiv für die ganze nächste Woche erfrischt genug und ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich das ja schon mal gemacht habe. Von daher konnte ich auch den Rest der Fahrt dann noch ganz entspannt genießen.
Vollkommen erledigt und hundemüde bin ich dann gegen 3:30 pm von Bord gegangen und hatte doch tatsächlich noch die Energie, mich im Städtchen nun doch noch ein wenig umzusehen, ein wenig einzukaufen und Karten zu schreiben.
Danach bin ich wieder zurück ins Hostel, hab Abendbrot gekocht und mich super mit allen möglichen Leuten unterhalten. Es ist wirklich der absolute Wahnsinn, wieviele verschiedene Menschen es gibt. Da waren zwei Deutsche Männer, 25 und 26, beide gerade mit ihrem Studium fertig und brauchen jetzt erstmal eine Auszeit. Zwei Holländerinnen, die einen Witz nach dem anderen erzählt haben, ein Holländer, der das strahlendste Lächeln überhaupt hatte (was sehr oft in Erscheinung trat, weil auch er den Holländerinnen zugehört hatte!). Eine Israelin,26, die eine Auszeit brauchte. Sie war 21 Monate bei der Armee und lebte danach eine Zeit lang in New York und LA, dann in Singapur und Hongkong, reiste durch ganz China, halb Australien und ist jetzt für drei Monate in Neuseeland. Was sie danach macht, weiß sie selbst noch nicht, aber auf keinen Fall will sie heiraten, eine wirklich beeindruckende Person. Und ich konnte mich sehr gut mit ihr unterhalten, sie hat total interessante Sichtweisen.
Mit Marie (Deutsche) und Daria (Taiwan) bin ich später am Abend noch in ein Café mit Live Musik gegangen. Das war absolut fantastisch, ein Mann mit Gitarre und eine Frau mit ihrer Stimme haben von Alanis Morisette über Katie Perry bis hin zu Fergie alles interpretiert, ich war hin und weg. Dazu hab ich eine Kokosnuss Pannacotta gegessen – einfach himmlisch :-)
Aber nach zwei Stunden war ich so erschöpft, dass ich dann mit Daria, der es ähnlich ging, zurück ins Hostel und straight into bed gegangen bin.

Am Sonntag bin ich gegen neun aufgestanden, hab mir gar nichts von Kay sagen lassen und bin einfach so zu den Waitangi Treaty Grounds gelaufen. Dort steht das Haus, in dem 1840 besagter Vertrag zwischen Engländern und Maoris unterschrieben wurde. Eine der Holländerinnen meinte, wenn ich immer an der Küste entlang laufe, dann würde ich in den Park gelangen, ohne die 20 Dollar Eintritt zu zahlen (so hätten sie es den Tag davor gemacht). Das hab ich also auch gemacht, zumindest bis ich über die Brücke war. Dort folgte die Küste einer langen Nase, die ich, faul wie ich bin, einfach schnurgeradeaus abkürzen wollte. Dabei bin ich auf einer etepeteten Hotelanlage gestrandet und hab mich prompt zwischen all den kleinen, schlossähnlichen Bungalows verlaufen. Ich bin eine ganze Weile auf dem perfekten Rasen und auf den perfekten Schotterwegen herumgeirrt, ich und mein Backpackerrucksack. An einem Tennisplatz vorbei hab ich durch das dichte Buschwerk ein wenig Meeresblau blitzen sehen und dachte mir, zur Not schlag ich mich auch durch das Unkraut, um hier wieder raus zu kommen. Der Weg an der Tennisanlage vorbei erwies sich glücklicherweise als richtig, ich musste mich nicht durch den Urwald boxen, um dem Schickimicki zu entgehen. Und total genial, der Weg brachte mich nicht nur weg aus der Welt der Reichen und Schönen, sondern direkt auch direkt auf den „Coastrack“, den Weg des kostenlosen Eintritts :-)
Als ich mich dann auf einer weitreichenden Parkanlage wiederfand, stand das große Kanu vor mir. Es ist 36 Meter lang (!!), wiegt 12 Tonnen und bietet 76 Ruderern Platz. Die Außenwände sind mit den typischen Maorischnitzereien versehen. Daneben befand sich der Stumpf eines gigantischen Kauribaums.






Nachdem ich die Hölzer eingehend bestaunt hatte, bin ich den Pfad Richtung Versammlungshaus weitergewandert. Das Versammlungshaus befand sich auf einem Hügel, davor eine riesige Wiese mit Fahnenmast. An genau dem Platz, an dem die Stange im Boden steckt, wurde damals der Vertrag unterschrieben. Was genau in dem Vertrag festgehalten wurde ist bis heute umstritten, beide Versionen (also englische und maorische) stimmen weder überein noch sind sie eindeutig formuliert, aber es geht auf jeden Fall um Land und dass die Maoris den Engländern gleichgestellt sind. Um letzteres symbolisch auch noch zu bekräftigen, wurde neben das Haus von Busby, dem Vetreter der britischen Krone in Neuseeland, ein traditionelles Versammlungshaus, das sogenannte Marae, erbaut. Es ist von oben bis unten mit Schnitzereien versehen, sogar ein Thron steht drin:












Auch das Haus Busbys konnte man natürlich besichtigen. Dort hing eine Kopie des Vertrages:







und die vier, die ihn unterzeichnet haben (zwei Engländer und zwei Maoris):



Naja und ansonsten gab es nichts spektakuläres mehr, von daher war ich schon zweimal froh den Eintritt gespart zu haben. Es war alles sehr interessant, aber die zwanzig Dollar dennoch nicht wert gewesen. Also hab ich mich langsam auf den Rückweg gemacht, dieses mal auf Anhieb den richtigen Weg gefunden und an einem schönen Fleck Strand hab ich mein Handtuch ausgebreitet, mein Buch, meine Musik und mein Sudoku-Heft herausgeholt und geluncht. Irgendwann wurde die wärmende Sonne von dicken Wolken verdeckt und es ist so kalt geworden, dass ich lieber wieder ins Hostel zurück gegangen bin.
Wieder aufgewärmt, bin ich noch ein zweites Mal in die „Innenstadt“, aber da Paihia wirklich ein Nest ist, hat sich da über Nacht auch nicht gerade viel verändert. Wieder zurück im Hostel hab ich mir mit Marie zusammen ein Festessen gekocht (Pasta mit Dosensauce und Fischstäbchen mit (Ofen)Pommes) und danach haben wir uns zusammen mit einer anderen Deutschen und der Israelin auf die Couch gesetzt und noch ewig gequatscht. Naja und auch an diesem Abend sind wir irgendwann total fertig ins Bett gekippt.

Heute (Montag) morgen hab ichs leider irgendwie völlig verschlafen, dass ich ja um 10:00am aus dem Zimmer raus sein musste. Ich war aber Gott sei Dank schon soweit, dass ich bereits beim Packen war, als Kay dann ins Zimmer gestürmt kam und meinte, ich wollte doch heute abreisen, was ich denn noch hier wolle. Ich hab dann schnell mein Bett abgezogen, um sie ein wenig zu beruhigen und vor allem auch um mich selbst ein bisschen zu beruhigen, ich hatte ein total schlechtes Gewissen. Ich hab dann natürlich irgendwie gepackt und bin ganz schnell raus aus dem Zimmer und hab mich in das Wohnzimmer gesetzt. Kay kam dann nach einer Weile wieder hoch und meinte, dass ich fünf Dollar bezahlen muss, wenn ich noch hier bleiben möchte. Da es in Strömen geregnet hat und mein Bus erst um 1.20pm losfuhr, blieb mir ja wohl auch nichts anderes übrig. Als ich ihr sagte, dass ich die fünf Dollar zahlen würde, hat sie sich beruhigt und ist wieder abgerauscht. Um die fünf Dollar dann auch voll auszunutzen, bin ich um die fünfmal auf die Toilette gegangen, hab mir extra lange die Hände gewaschen und noch Tee gekocht :-)
Kurz vor eins hat Marie mich dann in ihrem Van zur Bushaltestelle gebracht, vielen Dank Marie! Du hast mir eine unfreiwillige Vollkörperdusche erspart!
Naja auf dem Heimweg ist nichts spektakuläres passiert, außer dass sich ein Mädchen neben mich gesetzt hat, obwohl der Doppelsitz neben uns und der komplette hintere Bus noch frei waren… Ich muss wirklich ein umwerfendes Lächeln haben :-)
In Whangarei hat Angela mich dann abgeholt und ich muss sagen, als ich in mein kleines Häuschen hier gekommen bin, ist doch so etwas wie ein Glücksgefühl in mir aufgekommen, wieder „zu Hause“ zu sein. Ein gutes Zeichen, hm? Jetzt hab ich den Abend noch mit einem Glas Saft und einem Skypegespräch mit daheim ausklingen lassen und werd jetzt ins Bett gehen – Überraschung, ich bin nämlich hundemüde :-)

Viele, liebe Grüße,
Julia

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Calf Club Day

Mein Tag hat heute damit begonnen, dass ich das Lamm geputzt habe (gefrühstückt hab ich natürlich davor und all den anderen Kram, den man gleich nach dem Aufstehen macht). Um den ganzen Mist aus dem Fell zu holen hat Angela extra eine Bürste gekauft. Also hab ich mit Jess zusammen auf diese Wiese gesetzt und das Lamm erst mit einem nassen Handtuch abgerieben und dann mit der Bürste gestriegelt. Das wäre alles ganz einfach gewesen, wenn das Lamm nicht etwas gegen Wasser und das Festhalten im Allgemeinen gehabt hätte…


Als es dann ganz wunderbar (fast) flauschig und (woll)weiß war, wurde es auf den Trailer verfrachtet. Der hat ihr überhaupt nicht gefallen und sie ist dort oben total durchgedreht, hat rumgeblökt und ist hin und her gehopst. Hätte fast niedlich ausgesehen, wenn wir nicht gewusst hätten, dass sie das nicht aus Vergnügen macht..





Irgendwann sind wir dann zur Schule gefahren, haben uns in die Reihe aus hundert Pick-ups eingereiht, das Lamm ausgeladen und sind auf die Fußballwiese gelaufen. Ehrlich, bisher ist mir noch nie aufgefallen wie riesengroß das Schulgelände ist! Dort liefen auch schon viele kleine Kinder mit vielen kleinen Lämmchen und vielen kleinen Kälbchen durch die Gegend. Ein paar hatten versucht ihrem Tier eine individuelle Note durch Decken, Führstrick und/oder Schleife zu geben. Das sah dann je nach Geschmack geschmackvoll oder geschmacklos aus :-)Auf der Wiese mussten wir uns dann einen Platz in der „Lammecke“ sichern, wo Snowwithe nochmals gebürstet wurde und Jess und sie bei der Jury angemeldet wurden.





Nach gefühlten zwei Stunden ging es dann endlich los und Jess wurde in eine Gruppe von noch sechs anderen Kindern ihres Alters eingeteilt. Sie würden alle gegeneinander antreten. Als erster Wettkampf wurde ein vorgegebener Parcours abgelaufen und von zwei Eltern mit Klemmbrett bewertet. Es folgte eine zwei-Sekunden-Siegerehrung (Jess hat den vierten Platz belegt und eine grüne Schleife bekommen).



Und dann ging der nächste Wettkampf los: „Calling“. Dabei stellen sich Tier und Herrchen jeweils in gegenüberliegende Ecken und dann wird gerufen (der Name, oder manche haben auch einfach nur Quitschlaute von sich gegeben). Tja und dann hofft man, dass das Lamm weiß, dass es eine wunderhübsche Schleife bekommt, wenn es folgt. Bei Jess hat es dieses Mal dann zum dritten Platz und damit zu einer gelben Schleife gereicht. Und nach diesem Teil folgte eine Wettbewerb um das Aussehen des Lamms und ein vierter um die Pflege und Fürsorge des Lammhalters gegenüber seinem Haustier. Jess hat ein weiteres grünes und ein weiteres gelbes Band bekommen (ich weiß allerdings nicht welches wofür) und wurde somit stolze Besitzerin von vier Bändern. Dass sie „nur“ vierte und dritte plätze belegt hatte war später egal, sie hatte vier Bänder und war damit die größte in ihrer Gruppe und wurde von ihren Freunden neidvoll bestaunt. Dass war wohl auch unser Glück, weil bis genau zu diesem Punkt an dem ihre Freundinnen rausgefunden hatten, dass sie ganze vier Bänder abgestaubt hat, war Jess total sauer und wütend, weil sie keine höheren Plätze belegt hatte.

Parallel zu dem Lammwetteifern hatten die Kälber ihren großen Aufritt ein paar Grashalme weiter.



achso, während wir darauf gewartet haben, dass es los geht, hab ich mich auf dem Platz nochmal umgesehen. Neben den Lämmern und Kälbern gab es noch eine Gruppe Tiere: Die Haustiere. Die waren in einem Extrazelt untergebracht und wurden ebenfalls in irgendwas gekürt (ich nehme mal an Äußeres und Pflege, aber ich weiß es nicht). Naja und dort gab es natürlich Katzen und auch ein par Kaninchen, aber was da so manche als Haustiere mitgebracht haben, war eben wirklich „ländlich“ :-)












Und naja, ich weiß inzwischen ja schon, dass die Neuseeländer einen tollen Humor haben, aber heute wurde wiedermal der Vogel abgeschossen: Das ist „the rock“:



Als alle Wettkämpfe abgeschlossen waren, wurden alle zum Zelt der Jury gebeten. Es wurde das Top- Champion unter den Kälbern gekürt, das beste Beaf- Calf, das hübscheste Lamm und so weiter. Dann wurde den Eltern gedankt, den Leuten von der Jury, den Lehrern und nochmal den Eltern. Dann wurden alle in die Sporthalle gebeten, wo es (kostenlos!!) ein total überladenes Buffet von Selbstgemachtem gab (ist bloß schade, dass die Neuseeländer keine Esskultur haben).Nach dem Lunch ging die Veranstaltung in den „Artpart“ über: die Klassenzimmer werden aufgeschlossen und die im Kunstunterricht produzierten Kunststücke wurden vorgestellt. Naja und dabei haben die Neuseeländer auch Kreativität bewiesen:

















Danach sind wir dann endlich nach Hause. Ich war ganz schön fertig, dabei war es gerade mal 2 Uhr nachmittags. Aber den ganzen Tag nur stehen und herumlaufen, das hat mich schon ganz schön geschafft. Jetzt muss ich noch schnell fertig packen und in den nächsten Minuten kommt mein Bus, der mich nach Paihia bringen wird :-)

Viele, liebe Grüße,
Julia

Montag, 19. Oktober 2009

ausgesperrt

Für diese Woche ist das Pensum meiner Belastbarkeit seit heute aufgebraucht. Ich hab mich heute morgen ausgesperrt.


Zu meiner Verteidigung: Mein Schloss hier ist wirklich nicht so das Genialste. Mit dem Schlüssel kann man es nur öffnen, schließen kann man es mit einem einfachen Fingerdruck. Man muss nur das kleine Knöpfchen reindrücken. Und hey, das passiert schnell, wenn man vollkommen verschlafen morgens schnell rüber hastet, um pünktlich seinen Dienst antreten zu können...





Das Witzige daran ist, dass einfach alles in meinem Häuschen lag: Die Autoschlüssel natürlich, mein Handy und jede Telefonnummer, die ich hätte brauchen können. Und so etwas wie einen Zweitschlüssel gibt es nicht. Aber auch darüber gibt es eine lustige Geschichte: Annelen (meine Vorgängerin) hat es auch bereits geschafft, sich auszuschließen, aber damals wurde eben das Türschloss aufgebrochen und damit war die Sacher erledigt. An schusselige Nachfolgerinnen wurde nicht gedacht und deswegen auch kein zweiter Schlüssel angefertigt. Da stand ich also: Zwei Kinder, die in die Schule gebracht werden mussten und eines, dass in die Vorschule muss. Ich hab keine Schlüssel, zum Laufen ist es zu weit, ich hab keine Telefonnummer von keinem aus der Familie da und einen lachenden Bauarbeiter, der hier gerade am „Sheed“ gearbeitet hat. Keine Ahnung woher er kam, aber ich hatte den Geistesblitz rüber zum Nachbarn zu laufen. Irgendwas muss sich mit meinem Lächeln ja anfangen lassen. Ich hab mir also die Kinder geschnappt, die drei Autositze unter den Arm geklemmt und bin an dem herzlosen Menschen vorbei zum Nachbarn gegenüber gestiefelt (in Angelas Gummistiefeln, ich hatte nur Hausschuhe dabei und zur Nachbarin läuft man immerhin ganze fünf Minuten). Naja und jetzt weiß ich, dass auf mein Lächeln Verlass ist. „Aber natürlich bring ich die Kinder zur Schule, ach meine Mädchen waren auch mal auf dieser Schule, aber meine älteste studiert jetzt gerade in Christchurch und die Jüngere geht auf die Girls High in der Stadt, muss Dylan denn auch irgendwo hin, ach zur Pre- School? Na soll ich den nicht gleich mitnehmen (20 Minuten Autofahrt!!!)?“ Oja, mein Lächeln muss sie total aus den Latschen gehaun haben :-)
Sie hat dann auch gleich Angela angerufen (klar sie hat natürlich Angelas Nummer), die genau heute ein Meeting in Auckland hatte. Jedenfalls war ich die Sorge um die Schulkinder erstmal los, hab Dylan wieder mit heim genommen (Diese Fahrt wollte ich ihr nun nicht auch noch zumuten, so dringend ist die Pre- School nun auch wieder nicht) und dann gewartet. Irgendwann haben mich dann Dessy und Granddad angerufen (Angelas Eltern), also auf dem Festnetztelefon natürlich. Dessy meinte, Angela hätte einen Schlüsseldienst bestellt, der würde die nächste Stunde herkommen. Diese Stunde war mit die schlimmste in meinem Leben, ich hatte so ein schlechtes Gewissen.. Naja, aber auch die hab ich überlebt :-)
Dann kam der Schlüsselmann endlich und hat das doofe Schloss innerhalb von zwei Sekunden geknackt und es dabei noch nicht einmal kaputt gemacht! Er hat so eine Art Pistole drangehalten, die eine Nadel ein paar mal in das Schlüsselloch gestochen hat und tada das Schloss war offen, einfach so. Er hat mir dann auch gleich noch zwei Zweitschlüssel angefertigt, davon gibt’s jetzt also drei (sollte auch ich eine schusselige Nachfolgerin bekommen).
Na und die wurden natürlich gleich auf den Generalschlüsselbund gefädelt:

Tja, das war wirklich ein aufregender Morgen, ich bin ganz schön durch den Wind jetzt.. Und Dylan beschwert sich doch tatsächlich, dass seine Geschwister von der Nachbarin gefahren werden durften und er nicht… Seinen Humor möchte ich haben :-)

Tjaaa ansonsten gibt’s nicht so viel Neues zu berichten.. Heute Abend geb ich dem Ballett hier in Neuseeland nochmal eine Chance. Die Ballettlehrerin ist umgezogen und der Ballett“saal“ ist zwar immer noch eine Garage, aber es gibt da A) Licht und B) sogar Spiegel (oje Sabine, ich hoffe, dass du das hier niemals liest^^). Aber als ich am Freitag Jess´ beim Training zugesehen habe, sind mir bald die Tränen gekommen. Ich hatte nicht gewusst, wie sehr mir das Tanzen fehlt – bis ich die Stange und die Spiegel gesehen habe…
Naja, tja und am Freitag ist dann der langersehnte „Calf Club Day“ in der Schule und am Nachmittag (also eher am frühen Abend, genauer gesagt um 6:50 pm) fährt mein Bus Richtung Paihia :-)
Mh, das Wetter führt sich auf wie in einem Bilderbuchapril: Regen und Sonne wechseln im fünf- Minuten- Takt, nachts kühlt es ab auf drei Grad und tagsüber ist es im T- Shirt zu warm.
So und jetzt werd ich die Kinder wieder einsammeln müssen und dann geht’s zum Schwimmen.
Viele, liebe Grüße,
Julia

Freitag, 16. Oktober 2009

und die Routine ist wieder da...

Inzwischen bin ich wieder vollkommen im Alltag angekommen. Seit einer Woche sind jetzt die Ferien vorbei, aber ich kann mit Vergnügen verkünden: Nächste Woche Freitag werde ich gleich nochmal in den Urlaub fahren. Da hab ich nämlich meinen vier- Tages- Trip nach Paihia geplant :-)

Paihia ist die größte Stadt in der „Bay of Islands“ und ich hege große Erwartungen. Es heißt, dort soll es vor Delfinen nur so wimmeln und man soll auch mit ihnen schwimmen können (Ja ich weiß Omi, hab ich schon gemacht. Aber in Neuseeland leben andere Delfine, die kenn ich vielleicht noch gar nicht :P).
Wie auch immer.. Nicht weit entfernt von Paihia soll auch der Ort sein, an dem 1840 der erste Vertrag zwischen den Maoris und der britischen Krone unterzeichnet wurde. Na und so einen geschichtsträchtigen Ort werd ich mir natürlich auch angucken gehen (Übrigens sind weder Darrell noch Angela je dort gewesen. Sie sind beide in NZ aufgewachsen und haben Paihia schon unzählige Male gesehen. Aber in Waitangi waren sie noch nie…).

Naja und weil ich wie gesagt bereits im Alltag wieder angekommen bin, gibt’s auch nicht viel Spannendes zu erzählen. Allerdings ist ja das Wochenende immer die Pause vom Alltag und deswegen – haltet euch fest, es hat endlich geklappt – werde ich heute Abend ins „Danger Danger“ gehen. Zusammen mit Angelas Nichte Lauren (18) werd ich nach Ewigkeiten endlich wieder tanzen gehen… Oh ja ich bin schon sehr gespannt :-)
Und Peter hat mich auf einen Kajaktrip zusammen mit seinem Hostdad eingeladen. Allerdings zu heute, aber da geh ich ja jetzt schon tanzen. Hoffentlich klappt das auch morgen, er fragt im Moment noch, ich werds also erst noch erfahren. Das wäre wirklich toll, wenn das klappen könnte. Ich bin schon fast drei Monate hier und war noch nicht einmal am Meer, obwohl Whangarei mit dem Slogan „Whangarei – Stadt der 100 Strände“ wirbt..

So und hier also, wie bestellt liebe Rachel, ein paar Bilder mit mir, damit ihr mich nicht vergesst (Ich dachte eigentlich, dass ich in meiner Anwesenheit zur Genüge dafür gesorgt habe, dass das nicht passiert :P). Einmal beim Picknick mit den Kindern:




und im Wei-O-Tapu Park in Rotorua:




Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Bilder, auf denen ich auch zu sehen bin… Aber ich bin eben meistens allein unterwegs… Na egal, ich hab ja noch neun Monate :-)

Ganz viele, liebe Grüße,
Julia

Samstag, 10. Oktober 2009

Ferienende

So, jetzt ist die zweite Woche der Ferien auch schon rum. Ich musste in dieser Woche vier Tage Vollzeitanimateur spielen, Mittwoch habe ich frei bekommen, weil da die Ur-Omi begraben wurde (…).
Ich hab also versucht, für drei Kinder ein volles Ferienprogramm auf die Beine zustellen. Vor allem haben wir natürlich gebastelt, dort liegt eben meine Ausdauer. Glück für die Kinder, dass so cool bin und es mir sogar Spaß macht, Dinge zu erschaffen :)Wir haben also ein weiteres Mal Cookies gebacken (Choclait Chip),



wir haben aus Salzteig Figuren geformt,



… sie bemalt,



... und die Lämmchen spazieren geführt:


Tja und so ein Unterhaltungsprogramm für gleich drei Kinder und den ganzen Tag lang… Himmel, ich war fertig jeden Abend^^ Das schlaucht ganz schön ...

Gestern (Samstag) hatte Darrell Geburtstag und es gab eine Überraschungsparty am Abend (die auch für mich eine Überraschung wurde, weil ich leider immer nur in Anwesenheit von Darrell gefragt hatte, was sie denn an diesem Abend vorhätten. Und da hieß es dann natürlich immer „ach wir machen ein BBQ, nur wir hier die Familie“ Tja und so bin ich dann in Freizeithose und ungekämmt mitten in eine Horde fremder Menschen geplatzt, als ich dann mit Abendbrothunger rüber gegangen bin…).Und heute hab ich mich ein letztes Mal mit Annatina getroffen, morgen Abend geht ihr Flieger zurück in die Schweiz. Ich hab sie abgeholt, wir haben uns einen Muffin und einen Kakao geholt und uns dann im "Town Basin" auf eine Bank gesetzt, bei schönstem Sonnenschein.


Es war der perfekte Sonntag, nur dass die ganze Zeit über die dunkle Wolke des Abschieds über uns schwebte. Oje, da hab ich hier endlich mal ein Mädchen getroffen, und wir haben uns sogar super gut verstanden, und jetzt geht sie, nach gerade mal drei Monaten… Schade! (Guten Flug Annatina und danke für alles!!)

So und jetzt ist es bald Zeit für meine allabendliche Tasse Tee und NCIS :)
Alles Liebe und viele Grüße,
Julia