Freitag, 30. April 2010

Ein Geburtstag, eine Hochzeit und ein Abschied

Seit fast einer Woche sind Mutti und Omi wohlbehalten wieder in Deutschland. Unsere letzte Woche – die „unfreiwillige extra“ Woche – fass ich mal nur grob mit vielen Bildern zusammen:

Soccer Saison geht wieder los




















Muttis Spielereien mit ihrem neuen Teleobjektiv









An Ellas Geburtstag haben wir Muffins gebacken








Warten, dass der Ofen piepst


*pieps*



Ellas special wish: Pancakes for Dinner!










Letzte Woche Samstag war die Hochzeit von Roberts jüngstem Bruder Daniel und der 19- jährigen Skye. Die Zeremonie war auf dem Grundstück ihres Vaters, die Feier in der Stadt.


































Am nächsten Tag sind wir auf die Farm von Rob´s Eltern gefahren - um Mutti und Omi eine Farm zu zeigen und die ganzen Überreste der Hochzeit aufzuessen =)








Robert hat mit Mutti, Omi und mir dann eine Rundfahrt übers Gelände gemacht – um einen Eindruck zu verschaffen. Das hier sind wilde Ziegen:


















Und am Montag schließlich sind wir wieder nach Auckland gefahren, wo Mutti und Omi am nächsten Morgen endlich zurück nach Deutschland fliegen durften.

Hier sieht man ganz schön, dass es hier langsam Herbst wird – obwohl es (in der Sonne) immer noch sehr warm ist =)












Ein letztes Mal die Füße ins Wasser halten, ein letzter Strandbesuch



Und ein letztes gemeinsames (wunderbar leckeres) Abendbrot (á la Omi)


Ich hab unseren Urlaub so sehr genossen Mutti und Omi. Viele haben uns sicher für verrückt erklärt – aber unser drei Generationen Team war einfach spitze! Ich würde jederzeit wieder mit euch ein Land erkunden. Danke, danke, danke!! Es war ein unvergleichbarer und unvergesslicher Urlaub!

Viele, liebe Grüße,

Julia

Montag, 19. April 2010

Höhere Gewalt


Wir sind also nach Auckland gefahren.






Sind übrigens volle Kanne in Berufsverkehr hängen geblieben und kamen nach gefühlten zwanzig Stunden endlich im Motel an. Fast gleich im Anschluss haben wir uns auf den Weg zu Bicknells gemacht, wo wir zum Dinner eingeladen waren (Bicknells sind die Familie, die ich Weihnachten auf dem Campingplatz kennen gelernt habe). Es war ein total fröhlicher Abend mit schnellem Englisch und ganz viel zum Lachen.



Am nächsten Tag haben wir uns vom Mt Eden aus Auckland von Oben angeschaut. Dass das der größte Vulkan Aucklands ist, hab ich schon mal erwähnt glaub ich. Auch dass Auckland auf Vulkanen gebaut ist… Glaub ich…




Danach sind wir zum Victoria Park Market gefahren, wo es hieß, dass es ganz viele Souvenirs geben soll.






Die gabs auch und gratis dazu die Information über Eyjafjallajökull. Und da fing das Dilemma an.

Weil wir ins Quatschen mit einer Verkäuferin kamen, hörten wir überhaupt erst davon, dass etwas nicht stimmt. Wir sind zurück ins Hotel und haben das Internet angeschaltet. Weil Internet hier in Neuseeland aber auf eine ganz andere Weise funktioniert, als in Deutschland oder generell Europa, haben wir beschlossen gleich Nägel mit Köpfen zu machen und zum Flughafen zu fahren. Tja und dort sagte man uns, dass die Flughäfen Europas gesperrt wären aber Omis und Muttis Flug immer noch gehen würde. Sie bräuchten nicht umbuchen. Etwas beruhigter sind wir wieder zurück und hoch auf den Skytower. Dort haben wir Auckland bei Tag, Dämmerung und Nach gesehen – nach wie vor ein total beeindruckendes Bild.




















Zurück im Hotel haben wir wieder versucht, mehr übers Internet heraus zu bekommen...





und mit dem Packen angefangen. Am nächsten Morgen sind wir wieder zum Flughafen gefahren und vor dem einchecken sind wir zum Schalter gegangen. Dort hat man dann gesagt, dass der Flug annulliert worden wäre. Na klasse. Aber da war ja nix dran zu ändern. Dann gab es aber die Option immerhin bis nach Singapur durchzufliegen und dann dort auf das nächste Flugzeug zu warten, das nach Frankfurt geht. Aber in Singapur wären keine Unterkünfte mehr frei. Als war das nicht wirklich eine Option. Was aber gemacht werden musste, war einen anderen Flug zu bekommen. Dafür haben wir eine Nummer bekommen. Die sollten wir immer wieder anrufen und so einen Platz im nächstbesten Flugzeug bekommen. Und für die Nacht hat Qantas uns ein Hotelzimmer besorgt. Wir sind also zurück ins Hotel und konnten das alles noch nicht so recht fassen. Man hört ja immer von Katastrophen und Verzögerungen mit unglaublichen Ausmaßen, aber selbst davon einmal betroffen zu sein? …

Bei der Nummer haben wir jemanden erreicht, der uns dann auf Montag gebucht hat. Um uns die Tickets ausdrucken zu lassen, sind wir also zum dritten Mal innerhalb der letzten 24 Stunden zum Flughafen gefahren. Und dort am Schalter kam dann der Hammer: Vor nächste Woche Dienstag geht gar nichts. Keine Chance auf irgendeinen Flug. Also an Stelle von Sonntag zurückkommen, sind Mutti und Omi frühestens acht Tage später, nämlich Mittwoch nächste Woche Zuhause. Das hat auch ganz schön auf die Stimmung geschlagen, denn beide haben natürlich Verpflichtungen und einen vollen Terminkalender in Deutschland, denen sie nachkommen müssen.

In dem von Qantas gebuchten Hotel gab es wenigstens zuverlässiges Internet und es wurden fleißig Mails nach Deutschland verschickt. Und immer noch Wenn und Abers ausgetauscht. Es war eben einfach nicht fassbar, ganz besonders das Gefühl so ohnmächtig zu sein. Nichts tun zu können. Der Abend schob sich so an uns vorbei, wir hatten Qantas- bezahltes- Dinner, haben Karten gespielt und immer wieder Nachrichten geguckt. Die Betten waren wenigstens absolut Spitze und wir hatten eine gute Nacht.





Oder naja, ICH hatte eine ruhige und erholsame Nacht. Gutes Bett. Und ich hab meine Familie eine Woche länger. MIR geht es eigentlich spitzenmäßig. Aber zeigen konnte ich das natürlich nicht. Jetzt noch nicht. Vielleicht, wenn sie dann endlich abfliegen dürfen. Vielleicht.

Noch am Abend hatte Kim uns angerufen. Sie hatte bis dahin noch nichts mitbekommen von dem ganzen Dilemma. Aber was passiert war, hat sie doch ganz schön ausflippen lassen. Und sie hat Mutti und Omi wieder zu sich nach Hause eingeladen. „There´s no way thei´re goin to stay in Auckland! To pay another week? If it´s not their fault? No, you guys´re comin home!”

Tja und jetzt sitzen wir hier. Mutti und Omi haben eine extra Woche Urlaub, den sie nicht ganz genießen können und ich musste zurück in den Alltag.

Morgen haben wir einen Termin beim Doktor – Omi hat nämlich nicht genug Medikamente mit sich. Die Katastrophe hört nämlich nicht beim vollen Terminkalender auf! Gott sei Dank haut wenigstens das hin..

Mittlerweile können die beiden glaub ich auch alles mit Humor sehen. Wenn auch recht schwarzer … Aber naja, schwarz oder weiß – Humor ist Humor. Ich nehm was ich kriegen kann!

Jetzt teilen sich die Donkers also das Leben mit mir und meiner Mami und meiner Omi und wurden zu Dingern wie Dinnerkochen und Kinderbetreuung schon rangezogen.






Auch zur Hochzeit von Roberts Bruder am Samstag sind sie eingeladen. Sie sträuben sich im Moment noch dagegen, wollen ihr Glück nicht überstrapazieren, aber ich kenn die Donkers inzwischen recht gut und weiß, dass es eher nach hinten losgehen würde, wenn Mutti und Omi die Einladung nicht annehmen würden. Na wir werden sehen, welche Erfahrungen sie nach ihrem Sonderurlaub noch zu denen der letzten drei Wochen hinzufügen können.

Jetzt gibt es Spaghetti Bolognese nach Omis Art, ich muss also los =)

Ganz liebe Grüße ins eingestaubte Deutschland,

Julia