Sonntag, 6. September 2009

Vatertag und mein Promierlebnis

Gestern (Samstag) war ich um elf Uhr Morgens mit Peter verabredet. Wir wollten nach Kensington (ein Vorort Whangareis), dort war eine Publicitysache von den All Blacks geplant. Autogramme, Interviews und so weiter. Ich hab mir also ein T- Shirt geschnappt (übrigens das, was ich zu meiner Abschlussparty bekommen habe, mit den tollen Bildern drauf) und bin mit ihm da hin. Dann, es musste ja so kommen, die große Enttäuschung: Die Kapitän Ritchie McCaw und Anthony Boric standen kurz auf der Bühne, haben gewunken und gelächelt, ein paar Worte gesprochen, einen signierten Ball überreicht und dann sind sie wieder verschwunden. Nix mit Autogrammen, nix mit einem gemeinsamen Foto. Obwohl ich kein Fan war und sie da sogar erst zum ersten Mal gesehen habe, war ich total enttäuscht (Schon wieder, manche erinnern sich vielleicht an die Farin- Urlaub- Geschichte in Tokyo!?).
Nun weiterhin war geplant, dass wir ein bisschen shoppen gehen, Peter wollte neue Schuhe kaufen, ich brauchte einzeln verpackte Taschentücher und Käse und Bakon, weil ich vorhatte Kässpätzle für Rozine und ihre Students zu machen. Also sind wir zurück in die Stadt gelaufen, haben an einem wunderbaren Schmuckladen gehalten und dort sage und schreibe eineinhalb Stunden verbracht (man muss allerdings dazu sagen, dass man in diesem Laden alles selbst machen konnte: Ohrringe, Ketten, Armbänder, etc.) und uns mit Geschenken für Schwester, Mutter, Großmutter, Freundin und Freunde eingedeckt (und ich hab mich auch selber eingedeckt…). Als wir dann langsam Hunger bekamen, sind wir eine Straße weiter in einen Subway rein und haben geluncht. Und als wir fertig waren, haben wir unsere Sachen zusammen gepackt, sind raus vor die Tür, um unseren Müll in den dortigen dafür vorgesehen Eimer zu werfen und tja dann liefen zwei Schränke von Männern an uns vorbei, hinein in den Subway. Ich hab glaub ich ganz schön laut nach Luft geschnappt, drei Jugendliche am Nebentisch haben mich ziemlich mitleidig angesehen. Ich hab Peter angeguckt, er hat mich angeguckt und dann haben wir beide zurück in den Landen geguckt: Kein Zweifel, da sind eben Ritchi McCaw und Anthony Boric rein spaziert. Wir haben sie ganz privat erwischt, zwei Männer beim Mittagessen (bzw. auf ihrem Weg dahin). Ich sag euch, mein Herz hat vielleicht geklopft! Meine Knie waren sowas von weich, bisher hab ich so etwas immer von einen oft genutzten Satz in Kitschroman gehalten, aber ich schwöre: Meine Knie waren Wackelpudding!
Allein hätte ich mich zu hundert Prozent nicht getraut, aber zusammen mit Peter bin ich zurück in den Laden, hab mein T- Shirt und einen Stift gezückt und hab einfach drauf los geplappert. So ganz begeistert waren sie natürlich nicht, haben gerade irgendwelche Handynummern ausgetauscht, aber sie haben sofort reagiert, haben ihre Unterschrift auf meinen Stoff gezeichnet (Mister McCaw ist übrigens Linkshänder!) und haben sogar mit jedem von uns ein Foto machen lassen.
Völlig geplättet haben wir den Laden verlassen, sowas von aus dem Häuschen, dass wir so ein Glück hatten. Hätten wir nicht solange in dem Schmuckladen gebraucht oder hätte ich ein wenig schneller gegessen (und nicht so viel erzählt), dann hätten wir sie verpasst… Unser Tag war in jedem Fall gerettet :)

Ansonsten gibt es nicht ganz so spannendes zu erzählen. Anstelle von Ahmed, der ja vor zwei Wochen zurück nach Saudi-Arabien geflogen ist, ist jetzt Mohamad eingezogen. Er ist ebenfalls ein Saudi, spielt Fußball und ist ein Schönling. Aber sehr, sehr freundlich und sein Parfum riecht unglaublich gut^^ Mehr weiß ich noch nicht über ihn (wie alt er ist und ob er zum Beispiel gerne Tanzen geht…), aber ich hab ja Zeit.
Die Spätzle waren ein voller Erfolg, mit der Ausnahme, dass sowohl ich als auch Nannyma vergessen haben, dass Saudis kein Schwein essen und Ham ist Schwein, Mohammad konnte meine deutsche Küche also nicht probieren…
Heute (Sonntag) ist der neuseeländische Vatertag. Ich hab Darrell, meinem HOSTdad, eine Packung Gesalzene Erdnüsse geholt, die isst er für sein Leben gern. Und meinem richtigen Papi hab ich eine Mail geschrieben :)
Außerdem war heute auch allerschönster Sonnenschein, bei immerhin schon 19 Grad (also in der Sonne), ich wurde mit zwei Stunden Verspätung um fünf dann abgeholt. Aber solange konnte ich noch in Ruhe draußen sitzen, die Sonne genießen und eine wunderbare, deutsche Zeitung lesen (Danke Omi!!). Da war mir jeder weitere Minute Verspätung nur recht :)

Liebe Grüße,
Julia


PS.: Leider hat der Akku meiner Kamera dieses Wochenende ganz unerwartet schlapp gemacht, deswegen folgen Bilder und das Beweisfoto später! :)

1 Kommentar:

  1. mhhh, da hast du allerdings recht. sein parfuem schmeckt wirklich total gut.. :-)

    AntwortenLöschen