Samstag, 21. November 2009

Whangarei Waterfalls No.2

Gestern (Samstag) bin ich mit Franki zu den Whangarei Waterfals gefahren. Ich hatte leider keine Pläne fürs Wochenende und hab mit Schrecken einem Wochenende mit mir allein in meinem Häuschen entgegen gesehen. Aber als am Freitag weder Peter noch Franki auf meinen Hilferuf geantwortet hatten, hatte ich ja auch allen Grund dazu. Aber dann hatte sich Franki gestern Morgen Gott sei Dank doch noch zurück gemeldet, dass wir gern was machen können, Hauptsache es ist an der frischen Luft (Weil sie als Kellnerin in einer Bar, in der sie bis zu zwölf Stunden am Tag arbeitet (!), so gut wie nie Tageslicht sieht.). Deswegen haben wir uns bei Jesters, einem kleinen Café mit fantastischen Pies und sehr – neuseelanduntypischen - grantigem Personal eine Apple – Custard – Pie und einen Flat White Coffee geholt und sind zur einzigen Touristenattraktion Whangareis gefahren. Das Wetter hat gut mitgespielt und die Sonne ab und an durch die dicke Wolkenschicht blitzen lassen.

Wir hatten sehr viel Spaß und haben viel gelacht. Und beide haben wir festgestellt, dass es, wenn zwei Nationen aufeinander treffen, immer lustig ist. Immer. Weil man über Wörter wie „Ente“ lachen kann, bis man Bauchschmerzen bekommt. Und das taten wir, nachdem Franki das Wort „Ente“ zu ihrem neuen Lieblingswort gekürt hat, es verdrängte das Wort „komisch“ von Platz eins (Als sie mri das erzählte, hatten wir natürlich gleich neuen Grund zu lachen.). Mein Lieblingswort (oder eher Phrase, es sind nämlich zwei) ist „Hang on“ (Synonym für deutsche „Warte!“), aber fragt mich nicht, was ich daran finde, ich weiß es nicht :-)







Weil Peter sich nicht zurück gemeldet hat und Franki arbeiten muss, hab ich den Tag heute allein mit mir selbst in meiner Hütte verbracht und es war nicht so schlimm, wie ich es erwartet hätte. Ich hab sehr viel gelesen und hab im Internet nach einer Familie gesucht. Meine Agentur hat mir nämlich immer noch keine Vorschläge geschickt. Aber das kann auch daran liegen, dass Nadine, meine Ansprechpartnerin dort, diese Woche im Urlaub war und erst Montag wieder da ist. Vielleicht hat sie ja schon Neuigkeiten für mich.

Die Agentur, die mit meiner zusammen arbeitet und hier in Neuseeland sitzt, hatte mich vor einer Woche mal angerufen und wollte wissen, warum ich wechseln möchte und wo ich denn jetzt gerne hin möchte und sowas. Ich glaub, ich hab das ganz gut hinbekommen (auf englisch, monoman…) und die Frau dort mag mich… Sie hatte mir dann gleich den Mailadresse von einer Frau gegeben, die sich für mein Profil interessiert hat, die solle ich doch mal anschreiben. Hab ich dann auch gemacht, obwohl ich kein Profil von der Familie gesehen habe und nur weiß, dass sie einen Sohn haben (Was genau das ist, was ich nie wollte: in eine Familie mit nur einem Kind.). Tja aber sie hat bis heute nicht zurückgeschrieben und das nehm ich jetzt nicht als schlechtes Omen, aber als Zeichen, dass die Agenturen hier einfach nichts taugen. Meine deutsche soll sich jetzt drum kümmern und sich hinter klemmen, dann wird das auch was. Na mal sehen, ob Nadine morgen schon Neuigkeiten für mich hat.

Naja und ansonsten. Zwischen den Eltern und mir ist es immer noch künstlich freundlich, und ich bin nach wie vor froh drum, andersherum wäre es viel schwieriger mit der Situation umzugehen. Aber da es geradeswegs auf Weihnachten zugeht (Obwohl es für mich sehr schwer ist, das zu glauben, weil es hier immer wärmer wird und alles, aber keine weihnachtliche Atmosphäre vorhanden ist - trotz der Weihnachtsbäume in den Schaufenstern.), hab ich zur Zeit wieder arg mit dem Heimweh zu kämpfen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine momentane Situation und die Ungewissheit um das Kommende auch nicht gerade positiv dazu beitragen… Ich habe trotzdem nicht ein einziges Mal auch nur daran gedacht, abzubrechen. Ich werde mein Jahr hier durchziehen und alle Erfahrungen mitnehmen, die ich kriegen kann. Egal was kommt und sei es ein Weihnachten im Bus, der mich sonstwohin fährt, ich werde es überleben. Und es heißt doch „Was dich nicht umbringt, macht dich stärker“, oder? Na dann macht euch mal drauf gefasst, dass ich Bäume stemmen kann, wenn ich wieder da bin =)

Und so sah unser heutiger Sonnuntergang aus:



Machts gut und vielen Dank für die lieben Mails, es tut mir unglaublich gut zu wissen, dass ich unterstützt werde!

Eure Julia

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