Dienstag, 10. November 2009

Trennung mit gegenseitigem Einverständnis

Jetzt sollten eigentlich ein paar Zeilen folgen, wie absolut fantastisch mein Wochenende war. Aber es gibt aktuellere Neuigkeiten, die mein Wochenende komplett in den Schatten stellen.

Alles hat damit angefangen, dass ich Sonntag Abend nach Hause gekommen bin und Angela um ein gemeinsames Gespräch bat. Darin erklärte sie mir dann unter Tränen, dass ich große Fehler bei der Aufsicht ihrer Kinder mache. Dass man nie eine zweite Chance bekommt und dass sie nicht möchte, dass ich an ihren Kindern lerne, wie man auf Kinder aufpasst. Alles in allem war ein Gespräch (sehr friedlich, keine Angst), in dem heraus kam, dass Angela und Darrell noch nie so richtig zufrieden mit mir waren, sie hat teilweise Situationen heraus gegraben, die Wochen, teilweise Monate (und das will was heißen, bei gerade Mal drei Monaten Aufenthalt) zurück liegen. Zwischen den Zeilen und das hätte jeder Stockfisch bemerkt, lies sie durchscheinen, dass sie mich nicht mehr länger als Au- Pair haben wollen. Da sie es aber nicht einmal explizit erwähnt hat, hab ich sie direkt gefragt und sie meinte, sie müsse noch einmal darüber nachdenken, sie wolle keine emotional begründete Entscheidung treffen.

Jetzt hatte ich zwei Tage, um darüber nachzudenken. Natürlich bin ich nicht von deren Entscheidung abhängig, ich muss nicht warten, bis sie mir den Laufpass geben. Ich kann von allein entscheiden, zu gehen. Definitiv dafür sprach der Umstand, dass ich nach wie vor nicht wirklich glücklich gewesen bin hier. Nicht unglücklich, aber auch nicht glücklich.

Dagegen sprach, dass ich inzwischen ein soziales Nest um mich herum aufgebaut habe, sprich Freunde, oder solche die es werden könnten, gefunden habe. Menschen, die mir sogar recht wichtig geworden sind. Aber nun, sei es drum, alles in allem wäre ich hier nicht glücklich geworden. Ich hab mir etwas eingeredet, um mich selbst zu beruhigen und ich denke, was wieder ganz typisch für mich ist, ich wollte niemandem zur Last fallen und hab dafür auf mein eigenes Wohl verzichtet. Ganz sicher hätte ich mich mit der ganzen Situation hier arrangieren können, aber meine Mum hat mal gesagt, dass mein Aufenthalt hier kein Kompromiss sein kann. Und damit hat sie voll ins schwarze getroffen.

Nun werde ich also, und hoffentlich sehr bald, in eine neue Familie gehen und meine ersten drei, möglicherweise vier, Monate als Erfahrung abbuchen. Letztendlich werde ich in der neuen Familie einen leichteren Einstieg haben, weil ich bereits gelernt habe zu sprechen, auch wenn ich weiß, dass ich Fehler mache und die sich-daran-gewöhnen-auf-sich-allein-gestellt-zu-sein-Zeit ist auch schon vorüber. Nun liegt es an der neuen Familie, sich für mich zu entscheiden und dann heißt es bald nicht mehr „Julia in Whangarei“ (denn hier werd ich ganz sicher jeder bewerbenden Familie absagen, ich will Angela nicht zufällig im Supermarkt begegnen).

Bis dahin, ganz liebe Grüße (und macht euch bitte keine Sorgen, mir geht’s den Umständen entsprechend gut :P ), alles Liebe,

Julia

6 Kommentare:

  1. Wieso gehst du falsch mit den Kindern um? Was hast du denn nicht richtig gemacht? Kann mir gar nicht vorstellen, dass einer sowas über dich sagt... Jetzt bin ich ein bisschen enttäuscht. Sie hätten dich ja auch einfach direkt drauf ansprechen können und dir sagen können, was sie sich anders wünschen! Komisch... wenn du bald weniger Stress hast, kannst du mir ja mal davon berichten. Ich wünsch dir alles Liebe und denke an dich. Es wird sich sicher bald was Neues und Schöneres für dich finden lassen :)

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  2. Hey meine Süße!
    Also ich drück dir die Däumchen und hoffe für dich, dass du bald eine Familie findest in der du dich auch richtig wohl fühlst. Ich kann nur sagen für mich hat es sich sowas von gelohnt zu warten und einen kleinen Umweg zu gehn, denn nun habe ich echt mein Glück gefunden!
    Also Süße ich denke an dich und nimm es nicht zu schwer. Nachdem was ich so aus deinem Blog gelesen hab, was du alles mit den Kiddies gemacht hast, versteh ich die Kritik echt nicht! Manchmal kommen eben nicht alle so mit einem klar, das musste ich hier auch schon lernen, aber das steckt man einfach weg. ;)
    Also Süße lass es dir bis dahin noch einigermaßen gut ergeh'n und freue dich einfach auf das was kommt!

    Küsschen, deine Pinki

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  3. Shalom,

    auch ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche. Bin auch etwas sprachlos über deinen Bericht und die Familie, kann mir nicht vorstellen, dass du etwas falsch gemacht hast mit den Kindern!

    Manche Leute ticken einfach anders, habe ich hier in Israel auch schon festgestellt.

    Ansonsten geht es mir sehr gut und ich werde mehr und mehr ins Kibbuzleben integriert...

    Greetz Jonas

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  4. Hallo Chulia, also ich würd auch zugern wissen was Angela da auf einmal zu meckern hat. Ich meine du bist seit fast 4 Monaten bei ihnen, hast ja auch selber schon den Anlauf gemacht zu wechseln, aber dass sie jetzt damit rausrücken, dass du ihre Kinder "falsch" behandelst, das kann ich echt nicht verstehen. Ich will hier keinem die Schuld zuschieben, aber das hätte man ja auch vorher merken müssen. Schade für dich und Schade für sie, dass sie dich nur so kurze Zeit hatten(du hast wohl mal vergessen zu lächeln:). Egal, du findest was Neues und hast so die Chance auf noch mehr Erfahrung, etc. Ich wünsch dir gaanz viel Glück und denk an dich ♥.

    Hugs Christian

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  5. auch von mir viel glück bei der suche :)

    der kritikpunkt, dass du mit den kindern nicht richtig umgegangen bist, leuchtet mir nicht ein. ok, man bekommt nicht viel mit, hier drüben. aber wenn ich mir vorstelle, ich wär eltern und da ist jmd, der meine kinder meiner meinung nach falsch behandelt, dann warte ich doch nicht ein viertel jahr bis ich was sage 0_o

    du schaffst das trotzdem und mit etwas glück wirds bestimmt in zukunft noch viel besser :)

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  6. Hallo mein Schatz, die Familie M. hat dich nicht verdient. Mir tun jetzt schon die drei Kinder leid, die jetzt ein neues Aupair bekommen werden, so eines, wie sie es vor DIR hatten. Dann herrscht wieder Kasernenton ohne Gefühle. Aber das ist es wohl, was deine Gasteltern suchen. Bleib du aber bitte wie du bist, UNSERE JULIA! Einfühlsam und voller Liebe.
    Hab´dich lieb
    deine Omi

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