Donnerstag, 19. November 2009

The end of the year show

von Jess´ Ballettschule war am Mittwoch. Ganz früh bin ich mit ihr deswegen zum Theater in die Stadt gefahren, wo zuerst die Durchlaufprobe mit technischem Check durchgeführt wurde und dann zuerst eine Schülervorstellung und später eine Abendvorstellung folgte. Obwohl ich schon nicht mit so hohen Erwartungen in den ganzen Tag gestartet bin, bekehrt durch das Garagenballett, war es doch ein Erlebnis, milde ausgedrückt. Ich weiß nicht, ob der Schlösserstandard zu hoch angelegt ist, aber qualitativ scheine ich schon einiges gewöhnt zu sein, ich hätte nämlich vor lauter Verzweiflung weinen können. Alys, die Ballettlehrerin hat Glück, dass ich sie privat sehr gut leiden kann, sonst würde ich ihr nicht in die Augen sehen könne, ohne einen Wutanfall zu bekommen… Sie verhunzt die ganze Welt des Tanzes so sehr, das ich Probleme hatte, bis zum Ende ruhig auf meinem Stuhl sitzen zu bleiben. Das fängt beim Unterricht an, über die Choreografie der Tänze bis hin zur ganzen Aufmachung und Organisation der Show. Aber der Reihe nach:

Ich bin mit Jess also zu neun Uhr morgens zum Theater gefahren. Das ist in einem Gemeindehaus neben der Bibliothek untergebracht. Aber, das muss ich zugeben, die Örtlichkeit hat meine Erwartungen übertroffen (die ja eh nicht besonders hoch waren): eine ordentliche Bühne, ein wahnsinns Zuschauerraum, nur die Räumlichkeiten hinter der Bühne waren sehr klein.

Als wir ankamen herrschte schon totales Chaos, gefühlte tausend Mütter versuchten ihre Töchter, alle an einem Tisch, erst ins Kostüm zu stopfen, dann die Haare zu machen und schließlich zu schminken (Ja, richtig: Jeder hat sich selbst geschminkt, mit privatem Make- up, dass die alle unterschiedlich aussahen, brauch ich wohl nicht zu erwähnen). An der Schow hat die komplette Ballettschule teilgenommen, die älteste Tänzerin ist 16 Jahre alt und wohl das beste Pferd im Stall: Sie hat drei Soli getanzt und in weiteren fünf Tänzen mitgewirkt. Die jüngsten Tänzerinnen können nicht viel älter gewesen sein als mein dreijähriger Dylan hier.

Zur Generalprobe hab ich mich in den Zuschauerraum geschlichen und ein wenig filmen können:

Die zweite von rechts ist Jess

Die fünf sind, glaube ich, ihre besten Tänzer. Die hatten einen Tanz nach dem anderen… Schon traurig...

Die Blonde hinten rechts ist Alys (die Lehrerin), die Rothaarige hinten links ist ihre Schwester Franky

Die restliche Zeit hab ich bei den anderen Müttern verbracht und gewartet, dass der Tag endlich rum ist. Zur Abendvorstellung kam dann die ganze Familie und wir haben uns zusammen in den Zuschauerraum gesetzt und berieseln lassen. Ich denke mal alle Zuschauer waren Angehörige oder Freunde der Mitwirkenden, jemand anderes hätte dafür ganz sicher kein Geld ausgegeben, zumal die selbstgezeichneten Schwarz- Weiß- Plakate sicher nicht so große Aufmerksamkeit erregt haben, dass großartig viele etwas von der Show gewusst haben (die Schülervorstellung beschränkte sich auf 20 Zuschauer).

Alles in allem sehr traurig und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gleich laut losschreien zu müssen…

Trotzdem hat der Anblick der Bühne und die ganze Theateratmosphäre eine Sehnsucht in mir ausgelöst, die fast mit Heimweh zu vergleichen war. Vielleicht gibt es ja eine ordentliche Ballettschule dort wo auch immer es mich innerhalb des nächsten Monats hin verschlägt…

Die momentane Situation zwischen den Eltern hat sich nur in soweit verändert, dass Angela so freundlich zu mir ist, wie noch nie. Dass das nicht ehrlich ist, ist mir natürlich klar, aber es erleichtert mir meine letzten zwei Wochen hier erheblich.

Übrigens hatte ich gestern mit der Nannyma ein längeres Telefonat geführt, in der ich ihr alles erklärt habe. Dass ich gehe und warum. Und sie meinte gleich, dass ich jederzeit und immer bei ihr willkommen wäre, auch nachdem ich hier ausgezogen bin. Also Laura, sollte es uns bei unserem Trip nach Whangarei verschlagen, werden wir dort unsere erste Tasse Tee bekommen :-)

Dann hab ich gerade mit der Nachbarin telefoniert (sie hatte mich gefragt, ob ich am Wochenende bei ihr babysitten könnte und mir jetzt Bescheid gegeben, dass ihre Mum jetzt wohl doch Zeit hat) und auch ihr hatte ich, weil es sich so ergeben hat, von meinem baldigen Gehen erzählt. Sie meinte auch, dass für mich dort jederzeit ein Bett stehen würde, ich solle bloß klingeln.

Das ist schon ein tolles Gefühl, dass das ganze nähere Umfeld von Angela und Darrell mich so unterstützt, sogar die eigene Familie steht auf meiner Seite.

Ganz viele, liebe Grüße,

Julia

1 Kommentar:

  1. oh man Süße ich sehe was du meinst^^ Das zu "Hide and Seek" find ich ja persönlich am schlimmsten. Naja wir haben schon wirklich einen Superstandard bei Bine, dass kann man nicht anders sagen!!!

    kuzzi

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