Samstag, 8. August 2009

Vielleicht ein bisschen zu viel…

… auf einmal könnte das jetzt werden, aber es ist sehr viel passiert in den letzten 48 Stunden… Man nehme sich also entweder Zeit oder lese in Abständen – ich werd es so einrichten, dass ich die einzelnen Erlebnisse möglichst in getrennten Abschnitten aufschreibe :)

Freitagabend
Sean hat mich gegen neun Uhr abends hier daheim abgeholt. Mein erster Eindruck war, dass er ein Beachboy, aber durchaus okay ist. Dann bin ich ins Auto gestiegen (es hat total gut gerochen – irgendetwas frisches und würziges aber in einer sehr, sehr leichten Note) und er ist in einem Affenzahn vom Hof gefegt und hat dann sein Tempo immer mehr erhöht, bis wir irgendwann mit 130 die Landstraße (wo, wie auch in Deutschland nur 100 erlaubt sind) entlang sind. Am Anfang hab ich richtig Panik bekommen, habe aber schnell gemerkt, dass er sehr sicher fährt. Hat vor jeder Kurve abgebremst (insgesamt immer noch weit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit) und das Auto perfekt drum herum gefahren. Ich will nicht zu viel des Lobes verlieren, er ist definitiv zu schnell gefahren und sollte es ein nächstes Treffen geben, werde ich mit dem eigenen Auto fahren.
Wir sind erst zu einem Haus von einem Kumpel gefahren, ich dachte noch „Cool, eine Homeparty, is mir sowieso lieber“ aber denkste, sein Freund ist dann rausgekommen und sie haben sich eine ganze Weile unterhalten. Alles was ich verstanden habe ist „shit“ und „fuck“ und „fucking dies“ und „fucking das“– nicht sehr angenehm dort zu zuhören und das vor allem 20 Minuten lang… Dann plötzlich sind immer mehr aus dem Haus rausgekommen, haben sich zu uns ins Auto und in ein anderes Auto gesetzt, alle mit einem Bier in der Hand und Vorrat in einer Tasche, und dann ist Sean wieder in einem Affentempo vom Hof gejagt und durch die leeren Straßen der Innercity (dem eigentlichen Whangarei wie ich jetzt mitbekommen habe). Irgendwann sind wir dann in einem Pub gelandet und haben eine Partie Pool gespielt. Ab da hat mir den Abend dann Spaß gemacht – es war meine erste Partie Pool und ich hab mich gar nicht so schlecht angestellt. Hab zwar nur zwei Bälle versenkt und einer davon gehörte zum gegnerischen Team, aber ich hab viele Bälle gut vorbereiten können, die Sean dann eingelocht hat. Danach haben sie mich dann – dem Himmel sei Dank – wieder Heim gebracht. So konnte ich für den Abend insgesamt doch mehr positive als negative Eindrücke verbuchen. Wenn ich auch erst einmal genug habe von Sean, seinen Kumpels und der ganzen Sorte Menschen die genauso drauf sind wie sie …

Samstagvormittag
…war ich mit Angela in der Stadt, um ganz verschiedene Sachen einzukaufen (Haken für Jacken und Taschen, Regale für die Dusche, Geburtstagsgeschenke für Freunde von Josh (5) und schließlich noch die Lebensmittel für die nächste Woche). Durch die unterschiedlichen Dinge, die einzukaufen waren, hab ich ziemlich viel gesehen von der Stadt und kann mich nach noch ein, zwei solcher Ausflüge dann hoffentlich allein zu Recht finden, soooo groß ist Whangarei auch nicht. Gleich im Anschluss von diesem Einkauf hab ich mich mit Peter (16) getroffen, dem Austauschschüler aus Wiesbaden (dessen Nummer ich über den Mann bekommen habe, der hier den Hauswandschaden begutachtet hat). Das war total lustig, Peter ist ein sehr angenehmer Mensch und Gott sei Dank weitestgehend raus aus der Pubertät, sodass man sich wirklich gut mit ihm unterhalten kann. Wir wollten zunächst in einem Café was trinken gehen, sind dann aber in einem Restaurant gelandet – was ihm zu teuer war (hätte ich auch nur Taschengeld zur Verfügung gehabt, dann hätte ich diese Meinung geteilt!). Da sind wir dann doch lieber in ein Lebensmittelgeschäft, haben uns Apfeltaschen und Saft gekauft und uns dann auf eine Bank am Pier gesetzt. Die Möwen haben uns die ganze Zeit beäugt und wohl auch auf ein Stück Lunch gehofft :) Um sechs hatte er ein Treffen seiner High School (nur Jungen) mit der Mädchen High School. Wir haben uns also verabschiedet und ein erneutes Treffen in unbestimmter Zeit ausgemacht.


Samstagabend
Nun hatte ich ja kein Auto (weil ich ja nach dem Einkauf mit Angela direkt zum Treffen mit Peter gegangen bin) und sollte die restliche Zeit, bis Angela und Darrell mich wieder abholen, bei Darrells Mum Rozine verbringen, sie wohnt am Rand vom Stadtkern – sehr praktisch für kommende Abende in der Stadt :)
Ich hab nur leider das Haus nicht gefunden. Angela hat mir noch eine Karte bei der Touristeninformation erstanden, aber die war schlecht und kaum lesbar. In einer ansonsten verlassenen Straße hab ich dann zwei Mütter angesprochen, die da gerade wohl sowas wie einen Kaffeklatsch abgehalten haben. Und ich muss wirklich einen sehr, sehr gewissenhaften Schutzengel haben: Die Frauen haben mir nicht nur gesagt, dass mich anstelle des erwarteten 10 Minuten Weges ein halbstündiger Fußmarsch erwartet hätte, die eine hat mir auch angeboten, mich gleich hinzubringen und *bing* da war mein nächster Strohhalm! Hätte sie nicht zwei kleine Mädchen im Auto sitzen gehabt, wäre ich wohl nicht eingestiegen, aber so… So bin ich dann also zu Rozines Haus gekommen, ein hübsches, altes, holzverkleidetes Haus an einem Hang, mit einem wundervollen Blick über die Stadt (hab leider kein Foto gemacht, war wohl zu glücklich, heil da angekommen zu sein, dass ich ein wenig abgelenkt war… werd ich aber beizeiten nachholen!).
Durch die Hintertür bin ich dann reingekommen und tatsächlich, im Wohnzimmer saßen meine drei Schützlinge und haben eine DVD geguckt. In der Küche stand geschäftig eine kleine, stämmige Frau, die vom vielen Lachen lauter Falten im Gesicht hat (und wahrscheinlich auch, weil sie nicht mehr die Jüngste ist…). Ich hab sie von Anfang an gemocht und sie ist durchaus ein guter Ersatz für meinen Großmutterverlust im nächsten Jahr. Ich hab mich zu ihr in die Küche gesetzt und ein wenig beim Abendbrot machen geholfen, als der erste zur Tür hereinkam. Ein Araber, ein bisschen zu klein um eine stattliche Figur zu haben, aber durchaus sympathisch – Ahmed. Soviel wie ich verstanden habe, macht er gerade irgendeinen Kurs in Politik, beendet ihn die nächsten Wochen und sucht dann nach einem Job, wo auch immer einer sein könnte. Ahmed hat sich gleich zu mir gesetzt und sich mit mir unterhalten – spricht ein seltsames Englisch, ist aber sehr lustig.

Dann kam der nächste zur Tür herein: ein Asiate – Wing Zang Wow oder so, ich hab nicht die geringste Ahnung. Er ist auch gleich wieder verschwunden, musste zur Arbeit. Wie genau die aussieht, hab ich leider auch nicht verstanden. Machte aber nichts, weil der nächste Typ zur Tür herein kam: Mohammad, ebenfalls Araber (der Cousin von Ahmed) und auch gerade dabei irgendwas zu machen, nur kein Austauschschüler zu sein … Tja und ehe ich mich versah, kam dann der vierte (und letzte) Typ in die Küche: Henry, ein Chinese, 17 (nächsten Monat 18) und angehender Koch. Lernt hier irgendwie neuseeländische Küche oder keine Ahnung, irgendwas halt, ist aber auch kein Austauschschüler… Alle leben bei Rozine (bis auf Mohammad, der lebt irgendwo in der Nähe bei einer Gastfamilie) und lernen genauso Englisch wie ich. Tja und was soll ich sagen, es war der schönste Abend, den ich bisher hier verbracht habe. Die Jungs sind wirklich eine sehr angenehme Gesellschaft und ich hab mich sehr wohl gefühlt. Und das Beste ist, dass ich nun endlich welche kenne, mit denn ich auch abends mal weggehen kann. Das ist hier nämlich sehr gefährlich, allein und vor allem als Frau abends allein durch die Straßen zu geistern. Hier gibt es wohl ein paar Maorigangs, die sehr aggressiv sein sollen … Wir sind auch schon für nächste Woche Freitag verabredet, da werden wir in den Club der Clubs gehen mit dem sehr reizvollen Namen „Danger Danger“ – ich sag dazu jetzt nichts weiter, ich werd einfach abwarten :)
Gegen halb zehn sind Angela und Darrell gekommen, sie waren wohl essen oder so, um mich ab zu holen, sind dann aber auch noch auf einen Drink geblieben (ich wurde gefragt, ob ich nicht fahren könnte, dann könnten beide etwas trinken, was ich natürlich bejaht habe).
Alles in allem ein wunderbarer Tag und ich hoffe, dass Dank der neuen Bekanntschaften dem noch viele folgen werden…

Viele, liebe Grüße,
Julia

Freitag, 7. August 2009

Girlstuff - only!


Nachdem ich Dylan (3) heute in die Pre- School gebracht hatte, hab ich mir einen Parkplatz gesucht und meine erste Erkundungstour im Alleingang bewältigt. Das nette Örtchen “ Kamo“ (Vorort von Whangarei) hat in seinem Zentrum einen McDonald´s, einen Supermarkt, einen Zeitungsladen, eine Tierhandlung, eine Bank, zwei Cafés und einen Reitershop. Ich schreibe das so ausführlich, weil ich die Kombination der Läden seltsam aber durchaus witzig finde. Nachdem ich mir einen groben Eindruck verschafft hatte bin ich in den Supermarkt gegangen um endlich meine nötigsten Einkäufe zu erledigen. Damit sind ein Deo, eine Waschlotion und Slipeinlagen gemeint. Letztere haben einen armen aber sehr hilfsbereiten jungen Mann beinahe zur Verzweiflung getrieben. Mir war natürlich klar, dass keiner der drei Jungs die da in ihren tannengrünen Schürzen die Verkäufer mimten, mir weiter helfen könnte, wenn ich gern die Vokabeln für Tampons, Binden und Slipeinlagen wissen wollte. Also hab ich auch gar nicht erst gefragt, sondern in meinem kleinen Wörterbuch geblättert. Und ich hab geblättert und geblättert, aber ich hab nichts gefunden (mit der Ausnahme, dass „Tampons“ auch im Englischen „Tampons“ heißen – da war die erste Nuss geknackt). Und ich hab immer weiter geblättert und wollte unbedingt wissen, wie das Zeug heißt, dass ich kaufen mag.
Mein Glück und des Bubis Unglück war, dass das Regal genau neben der Kasse stand. Er wurde also zwangsläufig auf mich aufmerksam (so viel Betrieb war da nicht) – man sieht wohl nicht alle Tage ein Mädchen verzweifelt in einem kleinen gelben Büchlein blättern und mit einem Deo unter dem Arm klemmen – in einem Supermarkt auf dem Dorf. Hilfsbereit stellte er sich neben mich und fragte ob er helfen könne und wie ich ja bereits schon erwähnt hatte (zwar in einem anderen Zusammenhang) ergreife ich zur Zeit jeden Strohhalm. In einer anderen Situation hätte ich ihm das vielleicht erspart, aber ich brauchte wirklich Hilfe. Also hab ich ja gesagt und mich gleich im voraus schon einmal entschuldigt und dann hab ich ihn gerade heraus gefragt, was die einzelnen Packungen beherbergen und wie man sie im Einzelnen nennt. Wie erwartet hat er erst einmal geschluckt und mir dann geantwortet, dass er nicht die leiseste Ahnung hat. Ich hab mich nochmals entschuldigt, dass ich weiß dass das „Womenstuff“ ist und dann haben wir gemeinsam überlegt, was was sein könnte. Bei den Tampons war er sich sehr sicher, um was es sich handelte. Als er dann versuchte zu erklären was Tampons sind, da hab ich ihn aber gleich unterbrochen – 1. Weiß ich was Tampons sind und 2. auch wozu sie gut sind, dass konnte ich ihm also ersparen.
Aber ich wollte ja Slipeinlagen, also hab ich auf einen pinken Karton mit schwarzen Damenstrümpfen gezeigt und weiter erzählt, was ich suche. So richtig verstanden hat er mich nicht, aber er meinte dann, ich könne ruhig alles mit Heim nehmen, und was ich nicht brauche, das könne ich dann einfach wieder zurück bringen (Hier gibt es also auch das Umtauschrecht). Ich hab ihn dann gefragt, ob hier nicht irgendeine Frau auch arbeitet und nach langem Überlegen ist ihm dann eingefallen, dass Michelle hinten ihm Lager heute dran ist. Er hat sie ausgerufen und dann kam Michelle um die Ecke – meine Rettung und wohl die Erlösung des Verkäufers. Jetzt kenn ich alle Vokabeln die ich wissen muss und werde in Zukunft keine Männer mehr mit solch Frauenkram ärgern müssen. An der Kasse gabs dann noch ein Schokoladenei aufs Haus und ich bin zufrieden nach Hause gefahren – mit all den Einkäufen die ich brauchte.

Tja dann hab ich Jessica (7) heute in die Ballettschule gebracht, obwohl das Wort „Schule“ wohl ein wenig zu viel erwarten lässt… Der Ballettsaal ist kleiner als mein Zimmer hier oben, das einzige Fenster ist die gläserne Eingangstür (ja man betritt die „Schule“ durch den Trainingssaal) und dann hingen zwei Badezimmerspiegel an der Wand. Und was soll ich sagen, von außen sah man, dass es eine Garage ist – eine verhältnismäßig geräumige Garage, aber ein lichtloser, enger Raum, in dem ich –denke ich zumindest- nicht glücklich werden kann. Die würden wahrscheinlich alle aus den Latschen kippen, wenn sie die Schlösser- Räumlichkeiten sehen würden…
Ich habe trotzdem einmal nachgefragt, ob sie mich eventuell in einer Klasse unterbringen könnte. Und ja tatsächlich, sie scheint doch einen größeren Kreis zu unterrichten. Es gibt wohl einen Kurs mit Mädchen annähernd in meinem Alter (16 – 17) in den ich dann gehen könnte. In dieser Klasse sind drei Mädchen (…)
Naja mal schauen, ich werde auf jeden Fall eine Probestunde mitmachen, dass heißt vorher möchte ich noch mit Angela darüber sprechen, einfach damit sie Bescheid weiß. Und dann mal sehen, vielleicht werde ich ja überrascht? Sollte ich mich gegen das Garagenballett entscheiden, dann werd ich mich mal beim Soccer und beim Rugby umhören – eine Empfehlung meines Gastpapis :)


Heute Abend treffe ich Sean, den Kumpel vom vorherigen Au- pair. Er holt mich um neun ab und dann mal sehen, wo es mich hin verschlägt. Ich habe keine Ahnung wo wir hinfahren, ob noch andere mitkommen, wie er Auto fährt oder ob er nett ist… Ich vertraue Annelens Menschenkenntnis (beinahe) blind (Angela und Darrell meinten, er wäre ok. Nicht der Intellektuellste, aber durchaus ein Typ mit dem man etwas trinken gehen kann).
Und Angela und Darrell meinten ich könne sie jederzeit wegen alles und jedem anrufen und sie würden sich sofort ins Auto setzten und mich holen. Das gibt mir in dem Fall ein sicheres Gefühl und in allererster Linie ein Feedback, dass ich meine Sache anscheinend gut mache und in die Familie aufgenommen wurde. Ich bin gespannt, was der Abend noch für mich bereit hält.


Alles Gute und liebe Grüße,
Julia

Donnerstag, 6. August 2009

keine Regel


... mehr eine Richtlinie sind diese Straßenschilder: Sie geben die empfohlene maximale Geschwindigkeit an, mit der man die Kurven nehmen soll. Allerdings sind es wie gesagt keine Regeln, man wird nicht bestraft, wenn man sie nicht einhält - nicht im üblichen Sinne bestraft…
Ich finde besonders die Pfeile sehr süß, die den Verlauf der Kurve(n) angeben. Manchmal sehen sie wie kleine Schlangen aus. Ich weiß natürlich, dass es solche Kurvenpfeile auch in Deutschland gibt, aber da sind sie lang und schlank und wirken erhaben, als Richter über den Straßenverkehr. Hier in NZ sehen sie so niedlich aus, eil sie kurz und dick sind. Sie sind so dick, dass es aussieht als müssten sie sich richtig anstrengen sich um die Ecke zu biegen… :)

Warum jedesmal eine Fünf und keine Null hinter dem Zehner steht weiß ich nicht, ich vermute es hat einen psychologischen Hintergrund. Anstatt den nächst höheren Zähler zu wählen, nimmt man den niedrigeren – damit ist man auf der sicheren Seite was die Geschwindigkeit angeht. Um aber den Geschwindigkeitsrauschen der Bürger entgegen zu wirken (und nicht es weniger wie eine Vorschrift aus sehen zu lassen) hängt man einfach eine Fünf hinten an und so entsteht ein goldener Mittelweg. Ein Mittelweg an den sich die wenigsten halten, alle anderen Fahrer rauschen ohne Rücksicht auf die sorgsam recherchierten und liebevoll an jede Ecke hingepflanzten Schildern. Nur Menschen wie ich, die keine Ahnung haben, vom auf- der-falschen-Seite- Fahren, die halten sich an Geschwindigkeitsrichtlinien aus Sorge um ihr eigenes Leben und das der Au- pair- Kinder.

(Sollte irgendjemand meine Theorie bezüglich der Entstehung solcher Richtlinien verstanden haben, bekommt er ein Bienchen!!)



In NZ ist es auch üblich, 200 Meter vor einer Kreuzung darauf hinzuweisen, dass einen am Ende dieser Straße ein Stopschild erwaret (sofern eines vorhanden ist).











Ansonsten war heute nichts bei mir los… Mein erster Donnerstag in NZ, seit genau einer Woche bin ich nun schon nicht mehr daheim – und es fehlt mir schrecklich.
Morgen muss ich Jessica (7) zum Ballettunterricht fahren (dann kenn ich endlich (…) alle Aktivitäten der Kinder) und da werd ich dann gleich mal genauer hinschauen, ob das was für mich wäre. Und falls ja, dann werd ich gleich mal anfragen, ob auch so Menschen wie ich Ballettunterricht in Whangarei bekommen :)

Viele liebe Grüße,
eure Julia

Mittwoch, 5. August 2009

die größte Touristenattraktion...



... Whangareis ist der Wasserfall - so meine Host-Großeltern. Und man hat ihn sehr einfallsreich "Whangarei Waterfall" getauft.






Heute hab ich mein Bankkonto eröffnet, zusammen mit der Hilfe von Angelas (Gastmum) Vater, ein sehr gemütlicher Mann. Ich hab jetzt ein Konto, das für mich völlig kostenlos ist und sogar gleich eine EC- Karte bekommen (großer Unterschied zu Deutschland, hier hätte ich wenigstens zwei Wochen auf sie warten müssen). Dann hab ich gleich noch eine Unterrichtsstunde bekommen, wie ich die Geldautomaten richtig nutze :)

Als Dankeschön für die Hilfe hab ich Chris (den Dad) und Gayle (die Mum) dann auf einen Kaffee eingeladen (und dadurch gleich ein nettes Café kennen gelernt. Dylan (3) war natürlich mit von der Partie). Und weil das so schön war, haben sie mich gleich zu sich nach Hause zum Lunch eingeladen - was ich dankend angenommen habe. Im Moment bin ich froh über jede Gelegenheit, nicht allein sein zu müssen.


Auf dem Weg zu den Großeltern hab ich noch ein weiteres Stück von Whangarei kennen gelernt - zweiter Pluspunkt :)


Und als wir dann fertig mit dem Lunchen waren, hat der Granddad vorgeschlagen noch den "Whangarei Waterfall" zu besuchen, der ist gleich um die Ecke. Also sind wir alle ins Auto gestiegen und einmal um die Ecke gefahren (natürlich nicht wirklich, es sind wohl um die fünf Minuten gewesen...).


Und was soll ich sagen - ich war einfach nur beeindruckt! Er ist mit Sicherheit nicht der größte Wasserfall, auch nicht der größte den ich je gesehen habe, aber alles drumherum war einfach perfekt: Hier in Neuseeland sind die Farben irgendwie leuchtender als in Deutschland, die Luft riecht reiner, der Himmel ist weiter...


Dank der Großeltern war mein Tag heute gerettet und ich hab bisher noch keine Träne vergossen (und es ist jetzt 21:33 Uhr und ich werde ins Bett gehen, es wird wohl auch dabei bleiben^^). Ich fühl mich sehr wohl bei ihnen, sie geben mir das Gefühl, auch eines ihrer Enkel zu sein, nennen mich auch "Love", "Honey" und "Darling" - schlichtweg typische Großeltern und es tut gut zu wissen, dass manche Dinge anscheinend auf der ganzen Welt gleich (oder zumindest ähnlich) sind.


viele, liebe Grüße aus der Zukunft,
eure Julia

Dienstag, 4. August 2009

Lichtblick

Ich wollte nur kurz anmerken, dass ich es endlich zu einem Internetzugang auf meinem Laptop geschafft habe - mit Hilfe meiner entschlossenen Gastmum. Vielen Dank Angela!

Bis gerade eben hatte ich nicht das Gefühl, besonders unter dem Ausbleiben eines eigenen Internetzugangs zu leiden, aber gerade habe ich gemerkt, dass mir ein ganzer Himalaya von Schultern und Herz gefallen ist...

Ich hab euch alle lieb und wünsche euch einen schönen Tag, ich werd jetzt ins Bett gehen ... und evtll. noch mit meiner Familie die erste Videokonferenz führen :)

eure Julia

Montag, 3. August 2009

Das Problem



So, ist zwar schade, dass das Privileg des ersten Bildes ausgerechnet an dieses geht, aber dieser Blog dient ja in erster Linie dazu, dass ich euch berichten kann, wie es mir geht und was ich so mache. Nun es geht mir dank dieses Vorhangs nixht sooo blendend - er ersetzt naemlich meine Tuer!
Ohne Tuer hab ich eigentlich nur das Ende des FLurs als mein Reich, entschieden zu wenig Privatsphaere zulaesst. Genauso wie ich alles hoere, was die da unten treiben, koennen sie auch mich hoeren, ich kann keinen Film gucken, keine Musik hoeren (waere mir unangenhem, wenn sie mitbekommen, was ich gucke oder hoere) und ganz besonders bekomme ich einen offenen Raum auch nicht geheizt, was das groesste Problem ist - die Dichtungen hier sind naemlich eine Katastrophe!

Wie ihr auf dem Bild erkennen koennt (der Kleine ist uebrigens Dylan,3), ist da leider gar keine Moeglichkeit eine Tuer anzubringen (also Laura, da kann ich nicht noch ein Bisschen warten, leider...). Eine Alternative waere, in das kleine Haeuschen im Garten zu ziehen (das auch eigentlich fuer mich vorgesehen war). Das Probelm ist nur, dass Angela (die Gastmum) mir noch am Flughafen erzaehlt hat, wie schwierig es war, das Bett erst auseinander zu nehmen, die Treppe rauf zu schleppen und dort dann wieder zusammen zu bauen... Ich hab grad eine Mail an meine Vorgaengerin geschreiben und sie gefragt, was sie mir raet zu tun. Nun heisst es abwarten und Tee trinken...






auf diesen Bildern koennt ihr sehen, wie der Rest meines Zimmers aussieht

liebe Gruesse vom Ende der Welt,
Julia

Sonntag, 2. August 2009

... still alive!

Ich weiss gar nicht so recht wo ich anfangen soll. Vielleicht ertmal damit, dass ich zur Zeit noch kein Internet habe und deswegen von dem PC meiner Gastfamilie aus schreiben muss (mit einer englischen Tastatur).

Mein Flug war einigermassen okay. Insgesamt war ich 30 Stunden unterwegs - wieviele davon in der Luft weiss ich allerdings nicht (aber eine ganze Menge wirds schon gewesen sein...). Am Samstag um 15 Uhr hiesige Zeit bin ich dann am Whangarei Airport angekommen und wurde stuermisch begruesst. Im ersten Moment hab ich einen riesen Schreck bekommen, die Kinder sind viel kleiner als ich sie mir vorgestellt habe und die aelteste ist auch nicht neun sondern erst sieben - sie geht mir gerade mal bis zur Taillie...

Dann gab es noch ein Problem mit meinem Koffer: die Flugesellschaft hat es nicht hinbekommen, dass sie ihn rechtzeitig in das gleiche Flugzeug stecken, in dem auch ich sass. Und so blieb er in Sidney, weahrend ich schon weiter nach Whangarei geflogen bin. Sie haben ihn dann mit einem der folgenden Fluege auch nach Whangarei geschickt - aber erst, nachdem Angela (meine Gastmum) ihnen die Hoelle heiss gemacht hat :)

Gestern hatte ich meine erste Fahrstunde im neuen Verkehrssystem - an sich ist es nicht schwer auf der falschen Strassenseite zu fahren. Selstam ist es falschherum in einen Kreisverkehr zu fahren, das Rechtsabbiegen und besonders erschreckt hab ich mich, als ich von rechts ueberholt wurde :)

Alles in allem geht es mir ganz gut, ich wachs langsam in die Au - Pairrolle hinein, drei Kinder sind wirklich ziemlich anstrengend^^
Nur mein Heimweh waechst von Tag zu Tag obwohl es ja eigentlich weniger werden sollte...

Jetzt muss ich Dylan (3) gleich zum Schwimmen fahren - und mit ihm ins Wasser (...), mal schauen, wie ich mich da schlage.

Hoffentlich klappt das bald mit meinem Internet, sodasss ich wieder mit einer ordentlichen Tastatur schreiben kan.

Ich vermiss euch alle sehr und hoffe euch gehts allen gut,
eure Julia