Donnerstag, 1. April 2010

Wieder vereint

Am Sonntag bin ich ganz früh morgens mit Kim nach Auckland gefahren. Die Kinder waren fürs Wochenende auf der Farm untergebracht und Robert war unterwegs auf der Stag Night von seinem Bruder. Nach ausgiebigem Shopping in Auckland und einem raschen Sushi- Lunch sind wir fast zu spät am Flughafen angekommen, aber nur fast =) Mit Blumen und Fotoapparat haben wir uns gleich neben den auf den Fußboden eingezeichneten „Ankömmlings- Weg“ gestellt und Ausschau gehalten. Mein Puls war mittlerweile einen Mt Everest hochgeklettert. Und dann ging alles ganz plötzlich, in grün und in blau kamen sie durch die Türen, voll bepackt und mit ungläubigen Gesichtern. Als ich meine Mami da hab laufen sehen, nur ein paar Meter von mir entfernt und genauso wie sie schon immer aussah, so zum Greifen nahe, sind bei mir total die Sicherungen durchgebrannt. Ich bin ihr entgegengestürmt und wir sind uns in die Arme gefallen und laut Omi hätten die Menschen geguckt, als ob wir uns hundert Jahre nicht gesehen hätten (Ganz ehrlich, so hat es sich in dem Moment aber auch angefühlt).

An dieser Stelle möchte ich eine gewisse Julia grüßen, die während des langen Fluges zwischen Mutti und Omi saß. Julia, ich soll dir sagen, sie hätten am Ausgang noch auf dich gewartet, aber irgendwie müssen sie dich in dem Trubel und der Aufregung dann verpasst haben. Sie wünschen dir und Philipp viel Spaß beim Reisen und einen guten Rückflug! =)

Nachdem die Tränen getrocknet und wir wieder Atem geschöpft hatten, wurde Kim vorgestellt, die Koffer im Auto verladen und wir sind eineinhalb Stunden von Auckland nach Hause nach Whangarei gefahren. Still aber keineswegs so müde, wie man nach solch einem Mörderflug sein sollte, saß meine wiedergewonnene Familie auf der Rückbank, währen die Sonne sich langsam dem Horizont näherte.

Daheim wurden wir stürmisch von Robert und den Kindern begrüßt und gleich in die Familie aufgenommen (Omi hat geholfen Abendbrot zu kochen und Mutti hat Ella gebadet).



Abendbrot, Kaffee, Bett. Auch am nächsten Morgen keine Spur von Jetlag – und ich hab eine ganze Woche gebraucht um nicht mehr morgens um vier aufzustehen…

Am Montag hab ich sie durch das schillernde Whangarei geführt, Highlights waren die Whangarei Waterfalls und das anschließende Sushilunch.






Und am Dienstag sind wir schon Richtung Paihia aufgebrochen. Unterwegs haben wir noch Uschi und Werner besucht (Die Lehrerin, die mir so viel geholfen hatte), die meinten dann auch, dass wir über Russel fahren sollen, das wäre kürzer. Also sind wir zuerst nach Russel gefahren, ein hübsches aber minikleines Örtchen am nördlichen Ende eines Festlandzipfels in der Bay of Islands. Mit der Fähre sind wir dann rüber nach Paihia gefahren. Also Papi, ich bin übrigens jetzt auch mal ein Auto auf eine Fähre raufgefahren!! =)





Am Mittwoch haben wir uns auf den langen Weg ganz in den Norden zum Cape Reinga gemacht. 200 km eine Strecke. Auf halbem Weg hat Mutti sich in den Linksverkehr einweisen lassen und schlägt sich bisher ganz gut. Nur das Einfahren in den Kreisverkehr verunsichert sie noch, aber das bekommen wir schon noch hin. Das Cape Reinga ist von einer total schönen Parkanlage eingerahmt, in der wir uns in einer der Parkbanken verewigt haben: GJG steht da jetzt ins Holz gekratzt.




Am nördlichsten Punkt Neuseelands befindet sich das Light House als Attraktion (was aber auch nur ein Light House ist…)




und ein Wegweiser. Der die Richtung von Hauptstädten auf jedem Kontinent weist.









Auf dem Rückweg haben wir noch riesige Sanddünen besichtigt. Als wir da so langspaziert sind, kamen wir uns wie in der Wüste vor. Ein total nettes Kiwi- Ehepaar hat uns noch angesprochen, ob wir denn mal ihre Schlitten benutzen wollten. Klar wollten wir, zumal man für die Boards gleich neben uns etwas hätte zahlen müssen. Und so sind Mutti und ich in kleinen Winterrodelschlitten den großen Sandberg runter gerodelt. Das war weder besonders schwer noch besonders schnell, aber hat besonders viel Spaß gemacht, das haben wir jetzt also auch ausprobiert.





Und dann haben wir noch einen Abstecher zum Ninety Mile Beach gemacht. Ein wahnsinnig beeindruckendes Naturschauspiel: soweit kann man gar nicht gucken, wie der Strand sich hinzieht. Bis zum Wasser ist man ungefähr zwei bis dreihundert Meter gelaufen, dort haben wir dann die Füße ins nicht mehr ganz so warme Wasser getunkt. Der Boden dort ist so hart, dass Autos darauf fahren dürfen. Das haben wir uns mit unserem Alibi von Auto aber nicht getraut. Es fährt sich ganz toll auf befestigten Straßen und mit nicht all zu viel Schotter, aber durch den weichen Sand (durch den musste man nämlich durch, bevor der richtig feste Boden kam), das haben wir ihm dann doch nicht zugetraut.. Aber es war schon ok, den anderen beim Übern- Strand- brettern zuzuschauen.






Und dann gings zurück zu unserem Motel, das übrigens am Meer liegt, sodass wir Sonnenaufgänge überm Wasser wunderbar vom Bett und vom Esstisch aus beobachten können =)






Heute (Donnerstag) haben wir uns die Kauri Bäume im Waipoa Kauri Forrest (Westküste) angesehen. Der Gigant des Waldes: Ein 2000 Jahre alter Riese.



Drumherum der wildeste Dschungel, ein ganz besonders harter Kontrast zu der Wüsten- und Strandlandschaft von gestern.





Am späten Nachmittag sind wir noch zu den Waitangi Treaty Grounds gegangen (haben uns wieder durch den Wanderpfad am Eintritt- zahlen vorbeigeschummelt) und uns sowohl das Haus des Gouverneurs, das Versammlungshaus der Maoris, den Fahnenmast, an dem der Vertrag unterschrieben,





wie auch das wahrscheinlich größte Kriegskanu der Maoris, das je gebaut wurde, angeschaut haben.






Jetzt sind wir schon wieder am zusammenpacken, weil es morgen ganz früh zur Bay of Plenty, nördlich von Rotorua geht, wo wir dann das Osterwochenende verbringen.

Ganz viele, liebe Grüße,

eure Backpacker =)

PS.: Und vielen, vielen Dank für die tausend Umarmungen, die Mutti überbringen sollte!

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